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Wirtschaft: Alcatel entlässt in Deutschland

Die deutsche Tochter des französischen Telekom-Ausrüsters Alcatel will im kommenden Jahr fast jede zehnte Stelle in Stuttgart, Bayern und auch in Berlin streichen. Insgesamt sollen 800 bis 850 der heute 9012 Arbeitsplätze der Alcatel SEL AG (Stuttgart) wegfallen, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Die deutsche Tochter des französischen Telekom-Ausrüsters Alcatel will im kommenden Jahr fast jede zehnte Stelle in Stuttgart, Bayern und auch in Berlin streichen. Insgesamt sollen 800 bis 850 der heute 9012 Arbeitsplätze der Alcatel SEL AG (Stuttgart) wegfallen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Personalvorstand Thomas Edig schloss auch Entlassungen nicht aus. Das Management wolle den gedämpften Erwartungen für die nächsten Jahre frühzeitig Rechnung tragen, sagte Vorstandschef Andreas Bernhardt. "Nicht Alcatel SEL, sondern die Telekommunikationsbranche ist in der Krise." Der Mutterkonzern hatte vor zwei Wochen angekündigt, weitere 10 000 Stellen in Europa zu streichen.

Der Betriebsrat kündigte Proteste an. "Das ist eine nackte Konzernentscheidung, die hier bei uns exekutiert wird", sagte Gesamtbetriebsratschef Alois Süss. Die deutsche Alcatel SEL blicke auf ein erfolgreiches Jahr zurück und arbeite profitabel. Ein genaues Budget für 2002 liege überhaupt noch nicht vor. "Die Leute werden auf Vorrat auf die Straße gesetzt. Wir sind nicht bereit, für eine verfehlte Konzernpolitik in anderen Erdteilen die Zeche zu bezahlen." Der Betriebsrat rechne mit "Hunderten von Kündigungen". Für den kommenden Dienstag seien Demonstrationen der Beschäftigten geplant.

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