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Wirtschaft: Aldi-Brüder bleiben die reichsten Deutschen

Finanzkrise beeinflusst Rangliste der Vermögenden

Berlin - Die reichsten Deutschen sind auch in diesem Jahr die Aldi-Brüder Karl und Theodor Albrecht. Das geht aus der am Freitag vom „Manager Magazin“ veröffentlichten Jahresliste der 300 reichsten Deutschen hervor. 122 Einzelpersonen oder Familien verfügen demnach über ein Vermögen von mindestens einer Milliarde Euro. Karl (88) und Theodor Albrecht (86) besitzen laut der zum achten Mal ermittelten Rangliste ein geschätztes Vermögen von je 17 Milliarden Euro. Ihr Vorsprung vor der Porsche-Familie, die zuletzt von der guten Wertentwicklung ihrer Beteiligung an VW profitiert habe, sei aber deutlich geschrumpft. Die Porsche-Familie verfügt über 15,5 Milliarden Euro.

Die diesjährige Rangliste stehe unter dem Einfluss der weltweiten Finanzkrise. Eine Folge: Viele Familienunternehmen hätten ihren Wert gesteigert und sich in ihrer Finanzkraft börsennotierten Konzernen ebenbürtig oder – wie im Falle der bevorstehenden Continental-Übernahme durch Schaeffler – sogar überlegen gezeigt. Besonders Aktienvermögen sei zuletzt von der Krise in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Werteinbußen am Aktienmarkt zu spüren bekommen habe etwa BMW-Großaktionärin Susanne Klatten, mit nun geschätzten 7,8 Milliarden weiter die reichste Frau der Republik. Weit empfindlicher aber habe der Einbruch des Börsenkurses die Mehrheitsaktionärin von Arcandor (Karstadt- Quelle), Madeleine Schickedanz, getroffen. Ihr Vermögen habe über die Hälfte seines Wertes eingebüßt.

Die Liste der größten Wohltäter führen die Zwillingsbrüder Andreas und Thomas Strüngmann, die Ex-Eigentümer des Generikaherstellers Hexal sind, gemeinsam mit dem Mitgründer des Softwarekonzerns SAP, Hans-Werner Hector, an. Die 58-jährigen Strüngmann- Brüder spendeten dem Magazin zufolge 200 Millionen Euro für die Gründung eines Hirn-Forschungsinstituts in Frankfurt am Main in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft. Hector (68) und seine Frau Josefine wollen mit der gleichen Summe Spitzenforscher an der Universität Karlsruhe unterstützen.

Auf Platz zwei und drei der Spenderliste rangieren der polnische Unternehmer Zygmunt Solorz-Zak und mit Hasso Plattner ein weiterer SAP-Mitgründer. Solorz-Zak, der unter anderem Mehrheitseigentümer des polnischen Privat- Fernsehsenders Polsat ist, spendete 100 Millionen Euro für die Einrichtung eines neuen Forschungsinstituts für Schlaganfall- und Demenzforschung am Klinikum der Uni München. Plattner gab 61 Millionen Euro, unter anderem für die Hasso-Plattner-Institute in Potsdam und Palo Alto (USA) sowie den Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses. Zu den Großspendern gehören noch zwei weitere SAP-Mitgründer. Dietmar Hopp gab 40 Millionen Euro unter anderem für den Jugendsport und den Bau eines Hospizes, Klaus Tschira 19 Millionen Euro für wissenschaftliche Forschungsprojekte.Tsp

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