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Wirtschaft: Alitalia steht vor der Pleite

Rettungsplan gescheitert

Düsseldorf (HB). Die Krise bei der vom italienischen Staat zu 62 Prozent kontrollierten Fluggesellschaft Alitalia spitzt sich zu. Präsident Giuseppe Bonomi warnte nun davor, dass die Gesellschaft nicht mehr länger als einen Monat überleben könne, sollte Rom nicht eingreifen. Das Unternehmen brauche dringend einen neuen Sanierungsplan. Der könne aber nicht verabschiedet werden, solange die von der Regierung versprochenen Hilfsmaßnahmen nicht zur Verfügung stehen, zitierten italienische Medien Bonomi. Ein Regierungsbeauftragter erwiderte, die Schuld liege nicht bei der Regierung, sondern bei der AlitaliaFührung, die versprochen habe, in kürzester Zeit einen neuen Sanierungsplan zu verabschieden. Laut Bonomi braucht das Unternehmen noch einen Monat, um den neuen Rettungsplan vorzulegen.

Ein im vergangenen Oktober verabschiedeter Sanierungsplan war an der Gegenwehr der Gewerkschaften gescheitert. Alitalia-Geschäftsführer Francesco Mengozzi musste im vergangenen Monat gehen, nachdem sein Rettungsplan eine Streikwelle ausgelöst hatte und die Widerstände auch in der Regierung zu groß wurden. Mengozzi hatte unter anderem einen Abbau von 2700 der noch 22000 Mitarbeiter anvisiert und eine Integration von Alitalia in das neue Fluglinien-Konglomerat Air France-KLM gefordert.

Die Gewerkschaften fordern indes, dass Alitalia auf Entlassungen verzichtet. Die Regierung zieht mit, weil sie vor den Europawahlen keine unpopulären Maßnahmen beschließen will. Die vor kurzem veröffentlichte Jahresbilanz der seit Jahren defizitären Alitalia war verheerend ausgefallen: So haben sich die Verluste 2003 von 260,5 Millionen Euro auf 511 Millionen Euro fast verdoppelt. Der Umsatz ging um neun Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zurück.

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