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Alitalia-Übernahme: Air France-KLM bricht Verhandlungen ab

Wegen „unannehmbarer Forderungen“ der italienischen Gewerkschaften hat der Chef der französisch-niederländischen Fluggesellschaft Air France-KLM, Cyrill Spinetta, die Übernahmeverhandlungen mit Alitalia für gescheitert erklärt. "Die Bedingungen für eine Fortführung der Verhandlungen mit Alitalia sind nicht mehr gegeben", heißt es in einer Erklärung des Unternehmens.

Zuvor hatte Air-France-KLM-Chef Jean-Cyril Spinetta bei einem Treffen mit Gewerkschaftsvertretern von Alitalia in Rom die Vorschläge der Arbeitnehmerorganisationen abgelehnt. Ein von den Gewerkschaften vorgelegtes Forderungspaket zur Übernahme der italienischen Fluggesellschaft sei unannehmbar und gehe über sein Verhandlungsmandat hinaus, sagte Spinetta nach Angaben aus Gewerkschaftskreisen am Mittwochabend in Rom. Er wolle die Forderungen dennoch dem Verwaltungsrat zur Prüfung vorlegen, habe der Chef des französisch-niederländischen Fluggesellschaft erklärt.

Gewerkschaften sind gegen Übernahme

Zuvor hatte Spinetta Entgegenkommen bei der angestrebten Verringerung der Flugzeugflotte der italienischen Airline und der Mitarbeiterzahl deutlich gemacht, wie aus Gewerkschaftskreisen berichtet wurde. Die Gewerkschaften hatten die Übernahmepläne von Air France-KLM bisher strikt abgelehnt. Spinetta macht die Übernahme des Staatsanteils (von 49,9 Prozent) an der von Insolvenz bedrohten Alitalia jedoch von der Zustimmung der Gewerkschaften abhängig.

Nach italienischen Medienberichten wollte der mögliche Käufer aus Paris unter anderem schon im Jahr 2009 neue Boeing 777-Flugzeuge bei Alitalia einsetzen und weniger Maschinen vom Typ MD80 der derzeitigen Flotte stilllegen als zunächst geplant. Die Zahl wegfallender Arbeitsplätze würde mit diesen Maßnahmen von zuvor etwa 2100 auf 1700 bis 1900 sinken, berichtete die Turiner Zeitung "La Stampa". Air France-KLM hatte allerdings auch mehrfach verlangt, dass die neue Regierung in Rom nach den Neuwahlen am 13./14. April dem Kauf noch zustimmt. Die defizitäre Alitalia fliegt täglich eine Million Euro Verlust ein. (iba/dpa)

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