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Wirtschaft: Alles auf Neuanfang

Welche Weiterbildungen wichtig sind, um für das kommende Jahr gut aufgestellt zu sein.

Wenn am 31. Dezember um Mitternacht die Korken knallen, dann beginnt das neue Jahr für viele Menschen mit guten Vorsätzen für den Beruf. Ob ordentlicher Schreibtisch oder verhandlungssicheres Englisch: Mit diesen Weiterbildungen gelingt der Plan.

KEIN CHAOS MEHR
Der Schreibtisch quillt über vor Akten, das E-Mail-Postfach ist voll und der Kalender unübersichtlich. Wer sich fest vorgenommen hat, dem Chaos im neuen Jahr den Kampf anzusagen, für den eignen sich Weiterbildungen zum Thema Zeitmanagement und Selbstorganisation. Das College Berufliche Weiterbildung Berlin (CBW) bietet vom 9. bis 19. Januar jeden Montag- und Donnerstagabend von 18 bis 21.15 Uhr den passenden Kurs an. Er richtet sich an Führungskräfte, aber auch an Teamassistenten oder Angestellte aus dem Officemanagement, die viele Aufgaben und Termine unter einen Hut bringen müssen. „Anhand verschiedener Ordnungssysteme, zum Beispiel mit Post-Its, Listen oder einem elektronischen Kalender lernen die Teilnehmer erst einmal, Prioritäten zu setzen und die Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen“, sagt Institutsleiter Stefan Knuth.

Im Gegensatz zu einem Buch über Selbstorganisation hat ein Kurs den Vorteil, dass der Dozent in einer überschaubaren Gruppe mit etwa fünf Teilnehmern auf die Situation jedes einzelnen eingehen kann. „Wenn man lediglich ein Buch ließt, verinnerlicht man die Prinzipien in der Regel nicht so stark“, sagt Stefan Knuth.

Und so hält man durch: Um den guten Vorsätzen treu zu bleiben, empfiehlt Stefan Knuth, sich selbst innerlich Regeln zu setzen, zum Beispiel eine Aufgabe zu beenden, bevor man die nächste beginnt.

IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT
Bei der Wahl zum „Wort des Jahres 2011“ landete „Burn-out“ auf Platz sechs. Die Gesellschaft für deutsche Sprache, die jährlich die Wörter des Jahres kürt, sieht die Krankheit stellvertretend für die Schnelllebigkeit unserer Zeit. Kein Wunder also, dass sich die Deutschen mehr Entspannung wünschen. Das kam bei einer Studie der Krankenkasse DAK heraus. Demnach nehmen sich 60 Prozent der Befragten vor, im neuen Jahr Stress vermeiden oder abbauen zu wollen. Wie das gelingen soll, erklärt Frank Meiners, Diplom-Psychologe bei der DAK: „Weil wir häufig mit Stress leben müssen, kommt es darauf an, dass wir eine vernünftige Balance zwischen der Stressanforderung einerseits und Entspannung andererseits finden.“ Auch gezielte Entspannung oder Bewegung helfen. Kurse für Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training bieten die Volkshochschulen, Krankenkassen und auch immer mehr Arbeitgeber im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung an.

Und so hält man durch: Wer einige einfache Regeln verinnerlicht hat, der kann den Arbeitsalltag entspannter angehen. Zum Beispiel sollten bei Tätigkeiten, die viel Konzentration erfordern, Unterbrechungen durch Anrufe oder E-Mails möglichst ausgeschaltet werden. Denn Multitasking erzeugt laut einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Stress. Während der Arbeit hilft es, immer wieder Pausen einzuplanen - und auch einzuhalten.

ENDLICH MEHR DURCHSETZUNGSKRAFT
„Auch für jemanden, der fachlich fit ist, kann eine Präsentation vor mehreren Zuhörern schwierig sein“, sagt Brigitte Simon. Sie bietet Seminare für Rhetorik an. Für den Kurs am 13. und 14. Februar gibt es momentan noch drei freie Plätze. „In dem Seminar erlernen die Teilnehmer, wie sie durch die richtigen Worte und Gesten Aufmerksamkeit erlangen können“, sagt die Trainerin. Vor der Gruppe wird erstmal mit einem Nonsens-Thema geübt, über das man sich inhaltlich keine Gedanken machen muss, bevor man eine konkrete Redesituation angeht. Zur Körpersprache gibt sie drei bis vier Tipps, die zur Persönlichkeit des Vortragenden passen. „Angewohnheiten wie sich dauernd an die Nase zu fassen, kann man sich schnell abgewöhnen“, sagt Brigitte Simon.

Und so hält man durch: Es muss nicht immer eine berufliche Präsentation sein. Auch zu privaten Anlässen, etwa in Diskussionen mit Freunden, kann man seine rhetorischen Fähigkeiten ausprobieren.

DAS ENGLISCH AUFFRISCHEN
Eine Email an den Geschäftspartner in Übersee treibt vielen den Schweiß auf die Stirn. Um das Englisch aufzufrischen eignen sich Kurse oder Sprachreisen. Claudia Herrmann vom GLS Sprachenzentrum: „Viele Kunden nutzen ihren Bildungsurlaub für einen Intensivkurs oder eine ein- bis zweiwöchige Sprachreise.“ Im Angebot sind Kurse für „Business English“, zum Beispiel für Manager, die spezielle Termini aus der Wirtschaft brauchen. „Englisch für den Beruf“ richtet sich an Angestellte aller Berufsgruppen, die berufliche Konversation üben oder eine Präsentation einstudieren wollen.

Bei einem Vergleich verschiedener Wirtschaftsenglischkurse aus dem Jahr 2010 kamen laut Stiftung Warentest nicht nur private, sondern auch einige Volkshochschulkurse gut weg. Sie sind mit Abstand die günstigsten Kurse, allerdings können sie bis zu 20 Teilnehmer stark sein und kommen nur bei einer Mindestteilnehmerzahl zustande.

Als Ergänzung zu einem Präsenzkurs oder um anschließend am Ball zu bleiben, empfiehlt Stiftung Warentest CD-Roms. Sie sind laut Meinung der Tester Internetkursen vorzuziehen, bei denen der Nutzer nur einen zeitlich begrenzten Zugang hat. Am besten schnitten im Test die CDs „Tell me more Version 10 Business Edition“ von Huebner und „Business Intensivkurs Englisch“ von Digital Publishing für jeweils 100 Euro ab.

Und so hält man durch: Claudia Herrmann vom GLS Sprachenzentrum empfiehlt, nach dem Intensivkurs oder einer Sprachreise mit einem laufenden Englischkurs einmal pro Woche am Ball zu bleiben. Auch Reisen ins englischsprachige Ausland oder das Lesen englischer Magazine oder Bücher helfe, das Gelernte nicht zu vergessen.

Stiftung Warentest empfiehlt zudem TV- und Radiosendungen über das Internet zu schauen, beispielsweise auf den Websites von CNN oder BBC. Auch englische Podcasts sind empfehlenswert. So bietet die Financial Times Deutschland kostenlose englischsprachige Podcasts zu Businessthemen an. Wichtige Vokabeln und Redewendungen werden vorab kurz erklärt: www.ftd.de/div/podcast/business-english

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