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Wirtschaft: Allianz bei Nutzfahrzeugbremsen in Japan geplant

Der Knorr-Bremse-Konzern will mit neuen Produkten und Allianzen seine Spitzenposition auf dem Weltmarkt ausbauen. Das Unternehmen, das zu den größten Herstellern von Bremssystemen für Bahnen und Nutzfahrzeuge gehört, wird ab dem kommenden Jahr ein neues Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) für Lkw anbieten.

Der Knorr-Bremse-Konzern will mit neuen Produkten und Allianzen seine Spitzenposition auf dem Weltmarkt ausbauen. Das Unternehmen, das zu den größten Herstellern von Bremssystemen für Bahnen und Nutzfahrzeuge gehört, wird ab dem kommenden Jahr ein neues Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) für Lkw anbieten. Damit solle das Umkippen und Schleudern der schweren Fahrzeuge vermieden werden, sagte Heinz Hermann Thiele, Vorstandschef der Knorr-Bremse AG, am Mittwoch in München. Er kündigte zudem an, dass der Konzern noch in diesem Jahr in Japan eine Allianz bei Nutzfahrzeugbremsen schmieden wolle und dadurch in Asien einen großen Schritt vorankomme.

1999 erreichte Knorr-Bremse einen Rekordauftragseingang von 2,6 Milliarden Mark, vor allem auf Grund von Großaufträgen aus den USA und Asien. Der Umsatz stieg vor allem durch neue Beteiligungen um fast ein Viertel auf 2,5 Milliarden Mark. So wurde erstmals der Nutzfahrzeugbremsen-Bereich der Robert Bosch GmbH einbezogen. Noch stärker als der Umsatz legte der Gewinn vor Steuern zu, der um mehr als ein Drittel auf 161 Millionen Mark wuchs. Nach Steuern stieg der Ertrag um ebenfalls 37 Prozent auf 100 Millionen Mark.

Bei den Bremssystemen setze sich die Elektronik immer mehr durch, sagte Thiele. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstandsvorsitzende mit einer Fortsetzung des Nutzfahrzeug-Booms. 1999 stieg der Umsatz dieses Konzernbereichs um 36 Prozent auf 1,3 Milliarden Mark. Ungünstiger schätzt er die Aussichten bei der Bahn ein. "Die Schienenfahrzeugindustrie in Europa steckt in erheblichen Problemen." Die Branche werde von Überkapazitäten und Preisdruck geplagt.

Im 1. Quartal 2000 kletterte der Umsatz des Münchner Konzerns mit weltweit gut 8000 Beschäftigten - davon 2880 in Deutschland - um elf Prozent auf 720 Millionen Mark. Der Auftragseingang legte um fast ein Drittel zu. Wegen der Bahnprobleme liegt die vorsichtige Umsatzprognose für 2000 bei unverändert 2,5 Milliarden Mark. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass die Drei-Milliarden-Marke erreicht werde, sagte Thiele. Thiele, der mit seiner Familie die Anteile am Unternehmen hält, bekräftigte, "ein Börsengang ist aktuell kein Thema". Dies sei aber bei einem sehr großen Wachstumsschritt in der Zukunft möglich.

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