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Wirtschaft: Allianz gründet eigene Vermögensverwaltung

Allianz gründet eigene Vermögensverwaltung BARCELONA (wis/HB).Europas größter Versicherungskonzern Allianz AG dringt weiter in eine Domäne der Kreditinstitute ein.

Allianz gründet eigene Vermögensverwaltung

BARCELONA (wis/HB).Europas größter Versicherungskonzern Allianz AG dringt weiter in eine Domäne der Kreditinstitute ein.Vermögensverwaltung für außenstehende Kunden ist jetzt offiziell zum Kerngeschäft neben der Versicherung erklärt worden.Dafür soll ein eigenes Unternehmen gegründet werden.Die künftige Allianz Asset Management Gesellschaft mit Sitz in München soll zunächst alle Finanzanlagen der gesamten Gruppe im Volumen von derzeit 350 Mrd.DM weltweit steuern.Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle betonte aber, daß der Konzern sich nicht mehrheitlich an einer Großbank beteiligen werde.An verstärkten Vermögensverwaltungs-Aktivitäten, deren Vertrieb über alle bisher für das Versicherungsgeschäft tätigen Kanäle laufen soll, möchte Schulte-Noelle zunächst die Dresdner Bank AG beteiligen, an deren Kapital die Allianz gut 22 Prozent hält.Mit der Frankfurter Großbank existiert bereits eine Kooperation beim Vertrieb von Versicherungspolicen.Man verhandele aber auch mit der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank (ebenfalls 22,6 Prozent Allianz-Anteil und Vertriebskooperation).Allerdings stehe hier die Fusion mit der Bayerischen Vereinsbank zur Bayerischen Hypo- und Vereinsbank (Bayernbank) bevor, und da müßten die unterschiedlichen Versicherungspartnerschaften erst noch geklärt werden.Man wolle nach wie vor mit 16 bis 17 Prozent an der neuen Bayernbank beteiligt sein, deshalb werde die Allianz auch mit der vollen Quote von jetzt 8,7 Prozent an der geplanten Kapitalerhöhung der Bayerischen Vereinsbank teilnehmen.Die BV kooperiere allerdings derzeit noch mit der Victoria-Versicherung, deshalb gebe es "Regelungsbedarf".Schulte-Noelle räumte auf einer Pressekonferenz im Rahmen einer Pressereise in Barcelona ein, daß man sich mit dem neuen Kerngeschäft "weiter auf ein Spielfeld der Banken" begebe und damit die Konkurrenz zur Kreditwirtschaft verschärft werde.Allerdings habe man Kapitalanlage für Dritte ja auch schon bisher betrieben, vorwiegend bei der Wiederanlage freiwerdender Lebensversicherungen.Doch es gebe jetzt durchaus zusätzliches "Konfliktpotential". Der Anteil der Vermögensverwaltung für Dritte belief sich im Allianz-Konzern 1996 auf gut 30 Mrd.DM, nach knapp 20 Mrd.DM im Vorjahr.Bis Mitte 1997 stieg er auf 33 Mrd.DM, also knapp 10 Prozent des Gesamtvolumens.Dieser Anteil soll nun ausgebaut werden, wobei zunehmend die Allianz-Versicherungsvertreter mit Geldanlageprodukten aktiv werden sollen.

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