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Wirtschaft: Alstom will in Deutschland wachsen

Berlin - Der französische Technikkonzern Alstom drängt verstärkt in den deutschen Markt. Trotz des schwierigen politischen Umfelds soll das Geschäft mit Bahntechnik auf mindestens 500 Millionen Euro anziehen.

Berlin - Der französische Technikkonzern Alstom drängt verstärkt in den deutschen Markt. Trotz des schwierigen politischen Umfelds soll das Geschäft mit Bahntechnik auf mindestens 500 Millionen Euro anziehen. Bisher sind es etwa 300 Millionen Euro. „Ich rechne damit, dass der öffentliche Druck gegen Kürzungen bei den Schieneninvestitionen zunehmen wird“, sagte Philippe Mellier, Chef der Transportsparte des Unternehmens, am Dienstag in Berlin. „Die Menschen verlangen angesichts steigender Benzinpreise nach mehr öffentlichen Verkehrsangeboten.“

Alstom verstärkt seine Lobbyarbeit in der Hauptstadt. Dafür wurde jetzt eine vergrößerte Repräsentanz eröffnet. Führende Manager sollen regelmäßig nach Berlin kommen. Vor allem der Kontakt zur Politik, zu Energieunternehmen und zur Deutschen Bahn ist wichtig. Sie bestellt mit Abstand die meisten Züge in Deutschland und hat erst kürzlich eine milliardenschwere Ausschreibung für Regionalzüge gestartet. Mellier rechnet sich gute Chancen aus, den Auftrag im Wettbewerb mit Konkurrenten wie Bombardier und Siemens zu gewinnen.

Alstom hat eine schwere Sanierung hinter sich. Nach einem Beinahezusammenbruch im Jahr 2003 musste sich der Konzern auf Druck der EU als Gegenleistung für öffentliche Hilfen Frankreichs von einem Teil seines Geschäfts trennen. Alstom konzentriert sich nun auf die Sparten Energie und Transport. Für seinen Teil sagte Mellier: „Wir sind gesund und sehen ein ordentliches Wachstum.“ Er betonte außerdem: „Die Zeit, in der wir Geschäft verkauft haben, ist vorbei, die Zeit für Akquisitionen hat wieder begonnen – auch in der Transportsparte.“

In Deutschland hat Alstom sein größtes Entwicklungs- und Produktionszentrum für Regionalzüge – und zwar in Salzgitter. In den vergangenen zehn Jahren lag die Zahl der Festangestellten konstant bei gut 2000 Menschen. Mehrarbeit wurde mit befristet Angestellten erledigt. Ob es bei mehr Umsatz in Deutschland auch zusätzliche Arbeitsplätze gebe, sei unklar, sagte Transport-Chef Mellier. Das hänge auch von den nordeuropäischen Ländern ab. Alstom beliefert von Salzgitter aus Kunden in Skandinavien und den Niederlanden. hop

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