zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Altautos, Altlasten und Altersvorsorge

BERLIN (uwe/rtr). Die drohende Zinserhöhung in den USA hemmt die Entwicklung an den Börsen.

BERLIN (uwe/rtr). Die drohende Zinserhöhung in den USA hemmt die Entwicklung an den Börsen. Vor der Tagung der US-Notenbank am Dienstag und Mittwoch gibt es kaum Potential für höhere Kurse. In Deutschland und Europa stand der Telekom-Wert unter Beobachtung. An diesem Sonnabend will die Telekom den Preis für die neuen T-Aktien bekanntgeben, der sich am Freitags-Schlußkurs des Handels im elektronischen Börsenssystem Xetra orientieren soll. Die T-Aktie wird demnach deutlich unter 45 Euro kosten.Nervös warten die Aktienmärkte der Welt auf die Zinsenscheidung der US-Notenbank, die am kommenden Dienstag und Mittwoch tagt. Eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte gilt als sicher, einige Händler sprechen sogar von 0,50 Prozent. "Bei 0,25 Prozentpunkten wird der Markt noch einen Zinsschritt erwarten, und eine Erhöhung um 0,5 Prozent hat erst recht einen negativen Effekt", sagte ein Börsianer. "Egal, wie sich die Fed entscheidet, es gibt wenig Anlaß für eine Aufwärtsbewegung", fügte er hinzu. Der Dax bewegte sich am Freitag gegen den Trend an der Wall Street leicht aufwärts und schloß mit 5340,63 Punkten.Schwächer gingen vor allem die Papiere ins Wochenende, die im Wochenverlauf von politischen Entscheidungen in Berlin und Bonn beeinträchtigt wurden. Die Berliner Bewag wurde am Mittwoch vom Bundeskartellamt zum Durchleiten von Strom verdonnert. Der Versorger hat sich bisher wegen einer technischen Altlast aus der Zeit der deutschen Teilung geweigert, den Strom durchzuleiten: Die Kapazität der einzigen Hochspannungsleitung nach West-Berlin sei bereits ausgelastet. Die Allianz-Leben geriet gegen Ende der Woche unter dem Eindruck des Steuer-Beschlusses der Bundesregierung unter Druck, Volkswagen schließlich litt unter der drohenden Altautoverordnung der Europäischen Union. Erst nach dem Stopp für die Verordnung erholten sich die deutschen Autowerte am Freitag.Deutlich gaben dagegen die Aktien der Deutschen Telekom nach. Am letzten Handelstag vor der Bekanntgabe des Emissionspreises an diesem Sonnabend verbuchten die Titel bis zum Parkettschluß ein Minus von fast drei Prozent auf 41,50 Euro. Händlern zufolge verkauften vor allem institutionelle Anleger die Titel. Telekomchef Ron Sommer will den Ausgabekurs für die zweite Emission am Freitags-Schlußkurs des elektronischen Frankfurter Börsensystems Xetra orientieren. Deshalb vermuteten einige Händler, daß Großanleger am Freitag verkauften, um den Preis für die neuen Aktien zu drücken. Mit Erfolg: Der Xetra-Schluß der T-Aktie lag am Freitag bei 41,68 Euro. Der Ausgabepreis der neuen Telekom-Aktien, die am Montag erstmals gehandelt werden sollen, wird damit deutlich unter dem Höchstpreis von 45 Euro (88 DM) liegen. Für Frühzeichner sowie T-Altaktionäre gilt ein Rabatt von zwei Euro und somit ein Preis von höchstens 39,68 Euro (77,61 DM). Laut Telekom ist das Angebot überzeichnet, die Zuteilung muß rationiert werden.Verkauft werden 286,3 Mill. T-Aktien, von denen sechs Mill. für die Belegschaft reserviert sind. 30 Mill. gehören dem sogenannten Greenshoe an, der bei großer Nachfrage nachgeschoben werden kann. Bis zu 70 Mill. Aktien sind überdies für Bezugsrechte von Altaktionären abzurechnen. Die verbliebenen Anteilsscheine teilen sich Privatanleger und institutionelle Investoren wie Fonds.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false