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Wirtschaft: Alternativen zum Anwalt

Wer sonst noch hilft: Verbraucherzentralen, Gewerkschaften, Mietervereine

Es muss nicht immer der Anwalt sein. Viele Stellen bieten Verbrauchern, Arbeitnehmern, Mietern oder Autofahrern ebenfalls Rechtsrat an – und das meist deutlich günstiger als die Kanzlei.

Verbraucherzentralen. Die örtlichen Verbraucherzentralen (VZ) beraten Bürger in allen Fragen des Verbraucherschutzes. Für eine persönliche Rechtsberatung sind in Berlin 15 Euro fällig. Eine schriftliche Beratung kostet fünf, eine telefonische Beratung pro Minute 1,86 Euro. Soll die Verbraucherzentrale Berlin über die Beratung hinaus tätig werden, sind für die Rechtsbesorgung – das Erledigen der Korrespondenz – weitere 15 Euro zu zahlen. Wer sich von den Experten der VZ beraten lassen möchte, kann unter der Telefonnummer 030/214850 erfahren, wie man sich anmeldet und welche Kosten im Einzelnen anfallen.

Gewerkschaften. Die Gewerkschaften beraten ihre Mitglieder in Fragen des Arbeits- und Sozialrechts kostenlos. Der Angestellte der jeweiligen Gewerkschaft vor Ort macht sich zunächst ein Bild vom Sachverhalt und übermittelt den Rechtssuchenden dann gegebenenfalls an die Rechtsschutz GmbH des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Der gewerkschaftliche Rechtsschutz umfasst auch die Vertretung vor Gericht. Informationen bekommt man bei der Bundesrechtsstelle unter der Telefonnummer 0561/ 23919.

Mieterschutz-Organisationen. Unter den zahlreichen Mieterberatungsstellen ist der „Deutsche Mieterbund e.V“ der größte. Die Mitgliedschaft beträgt bei der Berliner Niederlassung, dem Berliner Mieterverein, maximal 7,50 Euro monatlich. Die Juristen beraten die Mitglieder in allen Mietrechtsfällen. Nach dreimonatiger Mitgliedschaft genießt man in vollem Umfang Mietrechtsschutz. Die Beratung erfolgt sowohl telefonisch als auch persönlich. Informationen können Sie unter 030/226260 erhalten. Die Mitgliedschaft dauert mindestens zwei Jahre.

ADAC . Bisher bietet der ADAC seinen Mitgliedern die Vermittlung zu einem Vertragsanwalt, der kostenlos in Verkehrsrechtsfragen berät. Der Anwalt kann aber nicht über die Beratung hinaus tätig werden, ohne dies dem Kunden in Rechnung zu stellen. Ulrich May, Leiter der Verbraucherschutzabteilung, begrüßtdaher die Reformideen von Brigitte Zypries (siehe Kasten links) . Er hält es für möglich, dass der Autoclub bei einer Verabschiedung des Entwurfs eine interne Rechtsabteilung einrichten wird, um die Mitglieder künftig besser kostenlos beraten zu können. Die einfache Mitgliedschaft beim ADAC kostet derzeit 44 Euro im Jahr.

Tatjana Thiel

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