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Wirtschaft: Alternativen zum Sparbuch: Nicht jede Anlage eignet sich zum Aufbau einer Rente - Beginn einer Tagesspiegel-Serie

Die Rente ist - nicht - sicher, jedenfalls die Höhe nicht. Und auch die zweite Säule der Alterssicherung, die Betriebsrente, trägt nicht mehr.

Die Rente ist - nicht - sicher, jedenfalls die Höhe nicht. Und auch die zweite Säule der Alterssicherung, die Betriebsrente, trägt nicht mehr. Fazit: Private Vorsorge tut Not - wie auch immer.

Die Deutschen sind vorsichtig, wenn es um ihr Geld geht. Sparbuch und Ratensparverträge sind trotz bescheidener Verzinsung immer noch beliebt. Um das Guthaben für eine private Zusatzrente anzusparen, taugt das normale Sparbuch aber nicht: Bei kaum zwei Prozent Verzinsung kommen Sie nach 40 Jahren des Sparens gerade mal auf 146 534 Mark, wenn Sie Monat für Monat 200 Mark auf die hohe Kante legen. In sicheren Wertpapieren angelegt, könnten Sie sich davon im Alter aus den Zinsen (vier Prozent) eine Rente von 488 Mark pro Monat auszahlen lassen. Nicht gerade üppig nach der langen Zeit.

Sparprogramme mit höheren Zinsen

Zudem gibt es einen Haken: Während Kursgewinne, die Sie etwa mit Aktien erzielen können, in der Regel steuerfrei sind, müssen Sie Zinseinkünfte versteuern. Bei Sparverträgen wirkt sich das sofort bei jeder Zinsgutschrift aus und schmälert das Endergebnis, weil von den Zinserträgen 30 Prozent Zinsabschlagsteuer einbehalten und ans Finanzamt abgeführt werden - soweit die Zinsen nicht per "Freistellungsauftrag" abschlagfrei bleiben. Seit Jahresbeginn darf die Summe aller Freistellungsaufträge nicht höher als 3 100 (Ehepaare: 6 200) Mark sein.

Es gibt bei den Banken und Sparkassen Sparprogramme, die eine höhere Verzinsung bieten als das Sparbuch und daher für den Aufbau eines Vermögens besser geeignet sind. Das Auf und Ab an den Börsen beeinträchtigt das Sparergebnis nicht. Mehrere Varianten stehen zur Wahl: Mehrzinssparen über sieben oder noch mehr Jahre, wobei der Zinsatz jährlich steigt, meistens um 0,25 Prozent. Im Schnitt kommen Sie bei solchen Sparverträgen in der Ansparzeit auf eine Verzinsung von immerhin rund vier Prozent.

Bonusgarantie oder Festzinsstaffel

Einige Banken bieten Vorsorgesparpläne an, die bis zu 25 Jahre lang laufen. Durch einen garantierten Bonus oder eine Festzinsstaffel für die gesamte Laufzeit liegt die Rendite im Schnitt gut zwei Prozent über dem normalen Sparzins - also ungefähr bei vier Prozent. Nach 40 Sparjahren mit monatlich 200 Mark ergibt sich also ein Guthaben von 233 000 Mark. Eingezahlt wurden während der 40 Sparjahre 480 mal 200 Mark, also insgesamt 96 000 Mark, die sich mehr als verdoppelt haben.

Wenn Sie das Geld bei Rentenbeginn weiterhin zu vier Prozent anlegen, können Sie aus den 233 000 Mark 9320 Mark Zinsen pro Jahr erzielen. Aufgeteilt auf zwölf Monate ergibt dies eine Zusatzrente von 777 Mark pro Monat. Dabei wird das Vermögen nicht angetastet. Das ist eine "Verrentung bei Kapitalerhalt" oder "ewige Rente".

Wer mit den 777 Mark nicht auskommt, der kann sich dafür entscheiden, dass sein Kapital nach und nach verbraucht wird. Das ergibt höhere Zahlungen - je nach dem, wie lange die Zusatzrente bezogen werden soll. So reichen die 233 000 Mark aus, um zehn Jahre lang eine Rente von monatlich rund 2300 Mark zu beziehen. Oder 15 Jahre lang monatlich 1700 Mark, und gar 20 Jahre lang, um monatlich 1400 Mark zu erzielen.

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