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Wirtschaft: Ampeln und Signale stehen auf Rot

Reparatur von Straße und Schiene dauert mindestens zwei Jahre

Ungünstiger hatte es für die Deutsche Bahn nicht kommen können. Eigentlich sollte die Sanierung Ende 2003 beendet sein, danach sollte der Staatskonzern wieder schwarze Zahlen schreiben. Ob das nun noch gelingt, ist unklar: Auf 1,025 Milliarden Euro taxiert die Bahn den Schaden an den Schienenstrecken in den Hochwassergebieten, die auch für geringere Einnahmen sorgen. 700 Kilometer Strecke waren zeitweise nicht mehr befahrbar, 130 Kilometer Bahndamm rissen die Fluten weg, von den 94 beschädigten Brücken sind zehn total zerstört, 200 Bahnhöfe sind ramponiert, 110 Kilometer Glasfaser-Kabel verschmutzt, 25 elektronische Stellwerke unter Wasser. Es begann mit der Überflutung des Dresdner Hauptbahnhofs, und schnell legte die Flut immer mehr Verbindungen lahm – nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch nach Tschechien. Die Katastrophe wirft die Bahn nach Schätzung ihres Chefs Mehdorn um bis zu zweieinhalb Jahre zurück.

Nun beginnt der Wiederaufbau – aber womöglich nicht überall. Kaum befahrene Nebenstrecken in Sachsen oder Sachsen-Anhalt wieder aufzubauen, halten einige im Unternehmen für „Unsinn“. Ohnehin wird das Geld – 650 Millionen schießt der Bund zu – zuerst in die Hauptstrecken gesteckt. „Der Bahn kommt nun eine Schlüsselfunktion für Menschen und Wirtschaft zu.“

Ähnlich schlimm hat es die Straßen erwischt. Der Wiederaufbau der zerstörten Strecken und Brücken kostet nach Schätzungen des ADAC bis zu 1,2 Milliarden Euro. Bis die schlimmsten Schäden beseitigt sind, vergeht ein halbes Jahr, erwartet der Automobilclub, vollständig hergestellt sei das Straßennetz erst wieder in drei Jahren. Einziger Trost: Die Autobahnen sind am glimpflichsten weggekommen. Carsten Brönstrup

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