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Wirtschaft: Analysten entdecken Nanotechnik als Wachstumsmarkt

Chemieunternehmen wie BASF und Degussa haben schon seit Jahrzehnten Erfahrung bei der Herstellung kleinster Teilchen. Diese Nanopartikel bestimmen die Eigenschaften von Lacken, Katalysatoren oder Pigmenten.

Chemieunternehmen wie BASF und Degussa haben schon seit Jahrzehnten Erfahrung bei der Herstellung kleinster Teilchen. Diese Nanopartikel bestimmen die Eigenschaften von Lacken, Katalysatoren oder Pigmenten. "Die Nanotechnologie führt zu einer neuen Qualität von Innovationen", sagt Martin Rödiger, Analyst bei der DG-Bank in Frankfurt. Mit ihrem Know-how könnten die Chemiefirmen schon in den nächsten drei bis fünf Jahren neue Produkte auf den Markt bringen.

Rödiger hat in einer Studie das Potenzial der Schlüsseltechnologie untersucht. Sein Ergebnis: "Die neue Technik lässt die Chemieindustrie unabhängiger von der Konjunktur werden, da sie nun von Innovationsschüben getrieben wird." Hinzu kämen eine steigende Rentabilität und ein stärkeres Wachstum. Die Nanotechnologie ermöglicht die Schaffung von Systemen und Materialien in einer kaum vorstellbaren Dimension - von Millionstel Millimetern. Der Markt für diese Produkte hat heute bereits ein Umsatzvolumen von rund 54 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2010 sei laut der DG-Bank-Studie eine durchschnittliche Wachstumsrate von 17 Prozent auf dann 220 Milliarden Euro zu erwarten. Zu den Vorreitern in der Erforschung der Nanotechnologie zählen Degussa und Henkel, aber auch BASF, Bayer und Celanese. Das Know-how der Firmen schlägt sich jedoch noch nicht in der Bewertung durch die Analysten nieder. Und auch die Firmen kommunizieren ihr Innovationspotenzial eher vorsichtig. "Das haben wir aus der Zeit des Internetbooms gelernt. Wir wollen nicht Erwartungen wecken, die wir später nicht einhalten können", erläutert Tilman Ehret, Investor-Relations-Berater bei Degussa, den Grund für die Zurückhaltung. Neben den Großen der Branche gibt es eine Reihe kleinerer Nanotech-Unternehmen, die durch öffentliche Fördergelder und Venture-Capital-Fonds finanziert werden.

Welche Firmen sich engagieren und welche Innovationen zu erwarten sind, haben Marco Beckmann und Philip Lenz in ihrem Buch "Nanostocks - Aktien mit Zukunft" zusammengetragen. Noch steht die Nanotechnik am Anfang. "Aber im Vergleich zu den Visionen, die mit dem Internet verbunden waren, werden mit dieser Technik handfeste Produkte entwickelt", erläutert Buchautor Beckmann. Firmen, die frühzeitig auf diese Schlüsseltechnologie setzten, hätten gute Chancen, sich auch in Zukunft gegenüber den Wettbewerbern zu behaupten.

hsn

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