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Wirtschaft: Analysten erwarten Zinserhöhung

Der Euro steckt in einer tiefen Vertrauenskrise. Am letzten Handelstag vor Ostern sackte die Gemeinschaftswährung weiter ab.

Der Euro steckt in einer tiefen Vertrauenskrise. Am letzten Handelstag vor Ostern sackte die Gemeinschaftswährung weiter ab. Die Europäische Zentralbank hatte am Donnerstag den Referenzkurs auf 0,9376 Dollar festgelegt. Das war zum dritten Mal in Folge ein Rekordtief. Auch im frühen New Yorker Handel am Montag konnte sich die Gemeinschaftswährung kaum erholen.

Offensichtlicher als in der vergangenen Woche hätte der Euro seine Schwäche nicht demonstrieren können, meinen die Analysten der DG Bank. Weder die Turbulenzen am US-Aktienmarkt noch das Rekorddefizit der US-Leistungsbilanz hätten den Euro gestützt. Derzeit ignorierten die Märkte, dass der Zinsvorsprung der USA gegenüber Europa seit Anfang des Jahres um rund 40 Basispunkte geschrumpft sei. Auch die konjunkturelle Dynamik auf dem alten Kontinent finde derzeit keine Beachtung.

In dieser Situation würde nach Einschätzung der DG Bank selbst eine Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) am kommenden Donnerstag kaum für Entlastung sorgen. Sollte die erwartete Anhebung um 25 Basispunkte ausbleiben, könnte dies allerdings als negatives Signal für den Euro gewertet werden. In der kommenden Woche sehen die Analysten den Euro in einer Spanne zwischen 0,93 Dollar und 0,955 Dollar gefangen.

Am deutschen Aktienmarkt beherrscht derzeit ebenfalls die Unsicherheit das Geschehen. Nach den jüngsten Turbulenzen und der Korrektur der Technologiewerte hielten sich die Anleger noch immer zurück, schreibt die Commerzbank. Dabei seien die konjunkturellen Rahmenbedingungen für die deutschen Dividendentitel so gut wie lange nicht mehr. Diese positiven Fundamentaldaten werden sich nach Einschätzung der Commerzbank auf mittlere Sicht durchsetzten. Kurzfristig könnten allerdings steigende Kapitalmarktzinsen für einen erneuten Rückschlag sorgen.

Im Vergleich zu den US-Börsen habe sich der Deutsche Markt in der vergangenen Woche sehr tapfer gehalten, meint die DG Bank. Auch die stark eingebrochenen Technologiewerte im Deutschen Aktienindex (Dax) würden allmählich einen Boden finden. Anlass zur Panik sehen die Analysten nicht. Nach einer Seitwärtsbewegung im 2. Quartal rechnen sie im 2. Halbjahr auf Grund einer Erholung der Technologiewerte mit einem Anstieg des Dax auf rund 8000 Punkte. Am Rentenmarkt erwartet die DG Bank in dieser Woche angesichts der drohenden Zinserhöhung und negativer Vorgaben aus den USA fallende Notierungen.

mm

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