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Wirtschaft: Analysten sind nicht in Stimmung

ZEW-Indikator fällt zum vierten Mal in Folge

Düsseldorf - Der hohe Ölpreis und der starke Euro haben die Stimmung auf dem Finanzmarkt überraschend deutlich verschlechtert. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Konjunkturindex ging im Mai im Vergleich zum Vormonat um 12,7 Punkte auf 50 Punkte zurück, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut am Dienstag in Mannheim berichtete.

Damit fiel der Indikator zum vierten Mal in Folge. Laut der monatlichen Erhebung – diesmal befragte das ZEW gut 300 Analysten und institutionellen Anleger – waren zwar die Erwartungen an die künftige wirtschaftliche Entwicklung zuletzt merklich zurückhaltender. Die aktuelle Lage beurteilten die befragten Experten aber besser als zuvor. Der Index für die aktuelle Lage verbesserte sich um 5,8 auf 8,7 Zähler im Vergleich zu April und erreichte damit ein Fünfjahreshoch. Diese Kombination aus weniger überschwänglichen Erwartungen und einer verbesserten Lagebeurteilung deute darauf hin, dass der Aufschwung an Reife gewinne, sagte Holger Schmieding, Experte der Bank of America.

Als Ursachen für den Rückgang der Erwartungen nannte das ZEW die „kräftige Aufwertung des Euros gegenüber dem Dollar“, die die Exportindustrie belaste, sowie den Anstieg des Ölpreises, der die realen Einkommen der privaten Verbraucher reduziere. Zudem scheine der Vertrauensvorschuss für die Regierung zu schwinden. „Die schon in den vergangenen Monaten eingetretene Ernüchterung der Analysten setzt sich offenbar fort“, sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Wegen der geplanten Mehrwertsteuererhöhung erwarten Fachleute einen weiteren Rückgang des Indikators.doh/HB

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