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Anklage: Samsung-Chef soll 72 Millionen hinterzogen haben

Der Chef des südkoreanischen Konzerns Samsung, Lee Kun Hee, muss sich vor Gericht verantworten. Ihm werden Korruption und Steuerhinterziehung vorgeworfen.

Der Chef des südkoreanischen Mischkonzerns Samsung, Lee Kun Hee, muss sich wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung und Verletzung von Treuepflichten vor Gericht verantworten. Zum Abschluss dreimonatiger Untersuchungen wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen des größten Konzerns des Landes erhoben die Sonderermittler Anklage gegen den 66-Jährigen. Neun weitere Topmanager wurden wegen ihrer angeblichen Beteiligung an illegalen Praktiken des Konzerns ebenfalls angeklagt. Dagegen wurde der Vorwurf, aus schwarzen Kassen regelmäßig Staatsbeamte bestochen zu haben, wegen fehlender Beweise fallengelassen.

Die Ermittler werfen Lee vor, Aktiengeschäfte über einen Geheimfonds getätigt und fast 113 Milliarden Won (72 Millionen Euro) Steuern hinterzogen zu haben. Außerdem habe Lee eine wichtige Rolle beim illegalen Transfer von Machtbefugnissen im Konzern an seinen einzigen Sohn gespielt und sich damit des Vertrauensbruchs schuldig gemacht. Auslöser für die Untersuchungen waren Vorwürfe eines früheren Anwalts des Konzerns, wonach Samsung Finanzmittel zur Bestechung bereitgestellt habe.

Die kriminellen Handlungen verdienten eine schwere Bestrafung, hieß es. Von einer Verhaftung Lees und der anderen Manager sahen die Ermittler jedoch ab, da dies zu "erheblichen Störungen" in den Geschäftsabläufen bei Samsung führen könnte, dessen Flaggschiff Samsung Electronics der weltweit größte Hersteller von Speicherchips ist. (ho/tbe/dpa)

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