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ANLEGER Frage: An Peter Lischke Verbraucherzentrale Berlin

Wie sicher ist das Geld bei der Bank?

Kann ich mein Geld bei meiner Hausbank sicher anlegen? Welche gesetzlichen und sonstigen Einlagensicherungen gelten hierzulande? Wie ist das bei ausländischen Banken, die in Deutschland agieren? Kann ich die gesetzliche Mindestabsicherung von 100 000 Euro nur einmal für meine Einlagen in Anspruch nehmen – oder jeweils bei verschiedenen Banken?

Die aktuelle Situation rund um den Euro sollte keine Panik auslösen. Das Geld ist nach wie vor bei der Hausbank sicher. Aber natürlich gilt es, auf das Sicherungssystem der Bank zu schauen. Das hat nichts mit der Euro-Krise zu tun, sondern sollte immer dazugehören, wenn man die Angebote einer Bank prüft.

Einlagensicherung – was ist das überhaupt? Abgesichert werden Sichteinlagen, also Girokonten sowie Sparguthaben auf Sparbüchern und Sparbriefe. Nicht abgesichert werden Inhaberschuldverschreibungen einer Bank, Bankaktien und Investmentfonds. Die Einlagen bei Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sind durch eine sogenannte Institutssicherung geschützt. Das bedeutet, dass im Fall einer Schieflage eines Institutes die anderen Sparkassen beziehungsweise Volksbanken diese übernehmen.

Anders ist die Sicherung bei den privaten Banken. Hier bietet der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken Schutz. Es handelt sich hierbei allerdings um ein freiwilliges Sicherungssystem, das bisher immer funktioniert hat. Gleichwohl besteht für den Bankkunden kein Rechtsanspruch.

Die Sicherungsgrenze bei der gesetzlichen Einlagensicherung ist auf maximal 100 000 Euro pro Kontoinhaber festgeschrieben. Bei einem gemeinsamen Konto, etwa der Ehepartner, sind also insgesamt maximal 200 000 Euro geschützt. Die gesetzliche Einlagensicherung gibt im Falle der Insolvenz einer Bank dem Anleger einen Rechtsanspruch auf maximal diesen Betrag. Sind weniger als diese Maximalsumme angelegt, besteht ein Anspruch auf Absicherung der vollen Summe. Die gesetzliche Einlagensicherung bezieht sich immer auf die jeweilige Bank. Vorsichtige Anleger können also Beträge auf mehrere Banken verteilen, um eine volle Absicherung zu erlangen.

Bei ausländischen Banken, die in Deutschland tätig sind, kommt es darauf an, wo sie zugelassen und welchem Sicherungssystem sie angeschlossen sind. Es gibt Banken, die der deutschen Einlagensicherung unterliegen und auch dem Sicherungsfonds des Bankenverbands angehören. Bei anderen Banken gelten die Einlagensicherungssysteme der Länder, die die Banklizenz erteilt haben. Jede Bank ist verpflichtet, in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und vor Eröffnung eines Kontos dem Kunden zu erklären, welche Sicherungssysteme bei ihr greifen.

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An Peter Lischke

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