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Wirtschaft: Anleger in Hochstimmung

Berlin - Der Deutsche Aktienindex Dax hat sich am letzten Handelstag des grandiosen Börsenjahres 2006 eine kleine Schwäche gegönnt. Am Freitag fielen die Kurse leicht.

Berlin - Der Deutsche Aktienindex Dax hat sich am letzten Handelstag des grandiosen Börsenjahres 2006 eine kleine Schwäche gegönnt. Am Freitag fielen die Kurse leicht. Mit 6596,92 Punkten beendete das deutsche Börsenbarometer gleichwohl mit einem üppigen Gewinn von rund 22 Prozent das Jahr. Schon im Vorjahr hatten die 30 größten börsennotierten Konzerne Deutschlands im Schnitt 28 Prozent zugelegt. Sah es zur Jahresmitte noch so aus, als sei die seit 2003 andauernde Kursrallye beendet, steht der Dax vor Silvester so gut da wie zuletzt vor sechs Jahren.

Nebenwerte und Technologieaktien konnten 2006 ebenfalls mit Gewinnen abschließen und schnitten dabei – wie schon in den Vorjahren – sogar besser ab als die Blue Chips im Dax: Der M-Dax legte um 27 Prozent zu, der Tec-Dax kletterte um 25 Prozent. Besonders deutlich wird die herausragende Entwicklung der kleineren Werte im Vergleich zum Jahresende 2002: Der Dax hat seitdem beeindruckende 133 Prozent gewonnen – der M-Dax toppte ihn aber noch mit einem Zuwachs von 214 Prozent.

Mit besonderer Freude dürften die Aktionäre von Thyssen-Krupp das Jahr 2006 rekapitulieren: Die Aktie setzte sich mit einem Kursgewinn von 102,6 Prozent an die Spitze des Dax. Steigende Stahlpreise, eine boomende Konjunktur und die Fusionsfantasie nach der Milliardenübernahme von Arcelor durch Mittal beflügelten den Kurs.

Einen Kursgewinn von 92,5 Prozent fuhren die Anteilseigner von VW ein. Die Sanierung des größten Autokonzerns Europas zeigt trotz Führungskrise und Affären erste Erfolge. Der wachsende Einfluss von Porsche auf den Massenhersteller gefällt der Börse offenkundig gut. Platz drei der Top-Gewinner nimmt die Lufthansa ein (plus 66,7 Prozent). Die nach Air France/KLM zweitgrößte Fluggesellschaft Europas verdient gut und hat die Anfang 2006 massiv gestiegenen Rohölpreise bewältigt.

Das kann man vom Tourismuskonzern Tui nicht behaupten. Im Fluggeschäft ist Tui zu klein, um mit Billiganbietern zu konkurrieren. Im Kerngeschäft Tourismus muss gespart und restrukturiert werden. Die Dividende für 2006 wurde gestrichen, ebenso wie 3600 Stellen. Die Börse strafte Tui ab. Die Aktie war mit einem Minus von 12,5 Prozent schlechtester Wert. Dass sich die Telekom auf einem Verliererplatz findet (minus 1,7 Prozent), dürfte nicht verwundern. Schon im Vorjahr schnitt die T-Aktie miserabel ab. 2006 verlor der Konzern weiter massiv Kunden und wechselte mitten in der Umbauphase den Vorstand aus.

Überraschend schlecht schnitt 2006 der Sportartikelkonzern Adidas ab (minus 5,7 Prozent). Im WM-Jahr hatten viele dem Fußballausstatter mehr zugetraut. Adidas kann sich damit trösten, dass die besten Geschäfte schon vor der WM die Bücher füllten. Für Aktionäre ist dies nur ein schwacher Trost.

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