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Wirtschaft: Anleger setzen auf Solarenergie

Hamburger Anlagenbauer Conergy ist vor Börsenstart stark gefragt/Dritter Börsengang in diesem Jahr

Berlin - Nach dem erfolgreichen Börsengang des Fernsehsenders Premiere rechnen Experten auch für den Solaranlagenbauer Conergy mit einem guten Start auf dem Parkett. Conergy will an diesem Donnerstag sein Börsendebüt geben. Die Zeichnungsfrist, die am Mittwochabend endete, verlief offenbar mehr als zufriedenstellend. „Die Titel sind x-fach überzeichnet worden“, sagte ein Analyst dem Tagesspiegel. Im vorbörslichen Handel notierten Conergy-Papiere bei 67 bis 69 Euro – vorgegeben war eine Preisspanne von 48 bis 54 Euro.

Die Hamburger Conergy ist nach der Biotech-Firma Paion und Premiere das dritte Unternehmen, das in diesem Jahr an die Börse geht. Einschließlich einer Mehrzuteilungsoption von 550000 Stück will die Firma 4,5 Millionen Aktien ausgeben. Bei einem Zuteilungspreis von 54 Euro nähme das Unternehmen 243 Millionen Euro ein. Der offizielle Ausgabepreis soll erst kurz vor der Erstnotiz bekannt gegeben werden.

Die starke Nachfrage nach den Papieren führen Experten auf ein generell positives Klima für Solarunternehmen zurück. „Momentan ist alles in bester Ordnung“, sagte Arthur Hoffmann, Portfolio Manager bei der Bank Sarasin. „Die Rahmenbedingungen sind hervorragend.“ Dies gelte sowohl für den hohen Ölpreis, der die alternative Solarenergie attraktiv mache, als auch für die Politik der Bundesregierung, die sich stark für die Branche einsetze. „Wenn das allerdings dreht, sollten Anleger die Möglichkeit haben, rasch zu verkaufen“, warnte Hoffmann. Er rät daher, nur in liquide Unternehmen mit einer gewissen Marktgröße einzusteigen. „Conergy gehört durchaus dazu“, erklärte der Experte.

Zwar mache die derzeitige Verknappung des Rohstoffs Silizium auch Conergy zu schaffen. Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Branche verfüge das Unternehmen aber über gute und langjährige Verbindungen zu Silizium-Lieferanten. „Gravierende Engpässe können so vermieden werden“, sagte Hoffmann.

Das sieht auch Theo Kitz so, Solar-Analyst bei Merck Finck & Co.: „Ich sehe derzeit keine gravierenden Risiken.“ Langfristig könnte sich dies allerdings ändern – „zum Beispiel wenn der Ölpreis wieder fällt oder wenn sich bei der Bundestagswahl 2006 ein Sieg von Union und FDP abzeichnet“. Zunächst aber rechnet er für Conergy am ersten Handelstag mit einem deutlichen Kurssprung nach oben. Danach werde sich der Preis der Aktie bei 72 Euro einpendeln, schätzt Kitz.

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