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Wirtschaft: Apec-Gipfel will Hilfspaket schnüren

Clinton: Drei-Stufen-Modell unter Führung des IWF / Genauer Umfang noch unklar VANCOUVER (AP).Die Staatschefs des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec) wollen auf ihrem Gipfeltreffen in Vancouver ein milliardenschweres Hilfspaket für die finanziell angeschlagenen Staaten der Region schnüren.

Clinton: Drei-Stufen-Modell unter Führung des IWF / Genauer Umfang noch unklar

VANCOUVER (AP).Die Staatschefs des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec) wollen auf ihrem Gipfeltreffen in Vancouver ein milliardenschweres Hilfspaket für die finanziell angeschlagenen Staaten der Region schnüren.Die Unterstützung soll zum Abschluß der Konferenz am heutigen Dienstag beschlossen werden, wie US-Präsident Bill Clinton ankündigte.Die Apec legt allerdings keinen eigenen Hilfsfonds auf, wie von einigen asiatischen Ländern gefordert worden war.Vielmehr soll weiterhin der IWF mit seinen strengen Auflagen für die finanzielle Gesundung der asiatischen Tigerstaaten sorgen.Der US-Präsident erläuterte am Sonntag das Drei-Stufen-Modell, auf das sich die Apec-Staaten festlegen wollen: Zuerst soll der Internationale Währungsfonds (IWF) entscheiden, welche Staaten Finanzhilfe benötigen.Diese können dann Notfallkredite abrufen, etwa um Devisenreserven aufzufüllen oder Schulden zu begleichen.Zu diesem Zweck wurde bereits eine Kreditlinie von 17 Mrd.Dollar für Thailand und von 23 Mrd.Dollar für Indonesien eingeräumt.Vergangene Woche suchte auch Südkorea um ein Darlehen von 20 Mrd.Dollar nach. In einem dritten Schritt sollen im Einzelfall die reicheren Apec-Länder zusätzliche Unterstützung leisten, wie dies schon im Fall Indonesiens geschehen ist."Der IWF bleibt zwar unsere erste Verteidigungslinie, doch vielleicht brauchen wir auch eine zweite" in Form von einzelstaatlichen Hilfszahlungen, schilderte Kanadas Ministerpräsident Jean Chretien die Idee hinter dem Drei-Stufen-Modell.Die Weichen dafür waren vergangene Woche in Manila gestellt worden, wo Vertreter der Tigerstaaten sowie Japans und der USA einen eigenen asiatischen Währungsfonds verworfen hatten.Die Befürchtungen waren zu groß, daß dieser die in Finanzturbulenzen geratenen Länder aus nachbarschaftlicher Rücksichtnahme nicht hart genug zu Reformen und einer solideren Politik drängen würde.Nun soll vielmehr der IWF finanziell gestärkt werden, um weiter die Konsolidierung von Staaten wie Thailand, Indonesien und Südkorea unterstützen und überwachen zu können. Mit welchen Beträgen die Apec-Staaten die IWF-Hilfsleistungen aufbessern wollen, ist noch nicht entschieden und hängt wohl vom konkreten Fall ab.Am Indonesien-Paket beteiligen sich die USA beispielsweise mit drei Mrd.Dollar.Auf eine mögliche Milliarden-überweisung an Südkorea wollte Clinton sich noch nicht festlegen lassen.Er versuchte vielmehr den ausgabenscheuen Kongreß in Washington und die Finanzmärkte zu beruhigen: Asiens Kapitalbedarf sei nicht so groß, daß der US-Beitrag die in der Mexiko-Krise 1994 bereitgestellten 20 Mrd.Dollar übertreffen müsse.Erst vergangene Woche hatte der Kongreß eine Zahlung der USA an den IWF abgelehnt. Zu den allgemeinen Wirtschaftsaussichten des pazifischen Raums verbreitete Clinton Zuversicht.Vor allem dürften die jüngsten Turbulenzen die Pazifik-Anrainer nicht von ihrer Freihandelspolitik abbringen.Am Sonnabend hatten sich die Außen- und Handelsminister der Apec auf Verhandlungen über Zollabbau in 15 Branchen geeinigt.

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