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Wirtschaft: Arbeitgeber sehen kaum Spielraum für höhere Löhne

Die Arbeitgeber gehen von geringen Lohnsteigerungen im kommenden Jahr aus. Bei dem erwarteten Produktivitätswachstum "werden die Verteilungsspielräume gering sein", sagte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt am Dienstag in Berlin.

Die Arbeitgeber gehen von geringen Lohnsteigerungen im kommenden Jahr aus. Bei dem erwarteten Produktivitätswachstum "werden die Verteilungsspielräume gering sein", sagte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt am Dienstag in Berlin. Auf dem Deutschen Arbeitgebertag bot er den Gewerkschaften "ganz ungewöhnliche Wege", konkret "Nachbesserungsklauseln" an, falls sich die Produktivität besser als erwartet entwickle. Ferner forderte Hundt eine weitere Runde im Bündnis für Arbeit. "In jedem der acht bisherigen Spitzentreffen haben wir auch über die Tarifpolitik gesprochen und Vereinbarungen getroffen." Deshalb sei jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Bündnisrunde. Der Bundeskanzler wird voraussichtlich zwischen dem 10. Dezember und Weihnachten an den Bündnistisch laden; zuvor will die IG Metall eine Empfehlung für die Tarifrunde 2002 beschließen.

Am Dienstag bekräftigte die Metallgewerkschaft ihre Forderung nach deutlich höheren Löhnen und Gehältern. "Es muss kräftig Geld geben", sagte IG-Metall-Sprecher Claus Eilrich. Bundespräsident Johannes Rau rief derweil auf dem Arbeitgebertag die Tarifpartner auf, im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit "an einem Strang zu ziehen". CDU-Chefin Angela Merkel kündigte an, die Union werde im Falle eines Wahlsieges im nächsten Herbst rot-grüne Gesetze korrigieren. Zurückgenommen werden sollen das 630-Mark-Gesetz und die Regelungen zur Scheinselbstständigkeit, vesprach Merkel den Arbeitgebern. Die CDU-Vorsitzende will zudem den Niedriglohnsektor ausbauen und die Reform der Betriebsverfassung korrigieren. Änderungen kündigte Merkel auch beim Günstigkeitsprinzip an; Firmenleitung und Betriebsräte sollen künftig auch Löhne unter Tarif vereinbaren dürfen, ohne dass die Gewerkschaft zustimmen muss.

alf

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