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ARBEITSBEDINGUNGEN: Wenig Engagement

Sie kommen aus Bangladesch, Indien oder Burkina Faso: Viele T-Shirts reisen um die halbe Welt, bevor sie im Laden landen. Die Stiftung Warentest hat die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern und das Engagement der Firmen für Mitarbeiter und Umwelt – die sogenannte Corporate Social Responsibility (CSR) – untersucht.

Sie kommen aus Bangladesch, Indien oder Burkina Faso: Viele T-Shirts reisen um die halbe Welt, bevor sie im Laden landen. Die Stiftung Warentest hat die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern und das Engagement der Firmen für Mitarbeiter und Umwelt – die sogenannte Corporate Social Responsibility (CSR) – untersucht.Dafür besuchten Tester in zehn Ländern 14 Nähereien und neun Färbereien. Der Textildiscounter Kik, der bereits mehrfach in die Schlagzeilen geriet, konnte nicht bewertet werden. Er hatte die Zusammenarbeit mit seiner Nähfabrik in Bangladesch, in der das getestete Shirt für 2,99 Euro hergestellt wurde, wegen inakzeptabler Arbeitsbedingungen eingestellt. Nun will Kik für bessere Bedingungen sorgen. Das Unternehmen wolle „sichere Arbeitsplätze mit Perspektiven“ schaffen, erklärte Kik. Das unter den schlechten Bedingungen hergestellte T-Shirt, das im Test „mangelhaft“ abschnitt, verkauft Kik aber weiter. H&M, Mexx, NKD und Zero erlaubten keinen Einblick in ihre Fabriken. Zara, Tom Tailor, Takko, Street One und S.Oliver bescheinigten die Tester nur bescheidene CSR-Ansätze. Teilweise gab es keine Auskunft über die Herkunft der Baumwolle oder darüber, wer die Shirts färbte. In einigen Nähereien, die Zara und S.Oliver beliefern, müssen viele Überstunden geleistet werden, Street One hat keinen Betriebsrat in der deutschen Zentrale. Otto, nach Meinung der Tester mit mittlerem Engagement, konnte nicht vollständig belegen, dass sein T-Shirt aus Biobaumwolle besteht. Auch bei den als engagiert eingestuften Firmen Armedangels, Panda und Trigema blieb unklar, ob beim Anbau Biokriterien eingehalten wurden. Starkes Engagement zeigte nur Hessnatur. Das Naturmodelabel zahlt in Litauen mehr als den Mindestlohn. Auch Trigema und Panda zahlen in Deutschland über Tarif. Bei C&A lobten die Tester die weit entwickelte Sozial- und Umweltpolitik in den indischen Fabriken. Ernsting’s Family und Peek&Cloppenburg produzieren in Bangladesch „in anständiger Weise“ und zahlen extra Boni. Der Mindestlohn liegt dort nur bei rund 33 Euro im Monat. jmi

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