zum Hauptinhalt
206786_0_e5e764e0

© dpa

Arbeitskampf: Mehr als 30 Millionen Briefe nicht zugestellt

Millionen von Postkunden haben am Mittwoch ihre Briefe und Pakete nicht bekommen. Wegen der Warnstreiks von 9000 Deutsche-Post-Beschäftigten am Dienstag sollen rund 31 Millionen Briefe und zwei Millionen Pakete liegengeblieben sein. Verdi droht mit Dauerstreik.

Nach dem Warnstreik der Post-Beschäftigten am Dienstag drohte Verdi mit einem Dauerstreik, sollte die Post bei der vierten Runde der Tarifverhandlungen ab Donnerstag in Düsseldorf kein Angebot "im Interesse unserer Mitglieder" vorlegen. Verdi fordert sieben Prozent mehr Lohn, einen Kündigungsschutz bis 2011 und den Verzicht der Post auf Arbeitszeitverlängerungen.

Ein Sprecher der Post sagte in Bonn, entgegen der Darstellung von Verdi seien drei von vier Briefen und die Hälfte aller Pakete am Mittwoch bei den Kunden angekommen. Bei durchschnittlich 70 Millionen Briefen am Tag wären demnach rund 18 Millionen Sendungen nicht zugestellt worden. Die Post werde "konstruktiv und ernsthaft" in die Tarifrunde gehen und eine Lösung am Verhandlungstisch suchen, betonte der Sprecher. Die Post ist demnach der Ansicht, dass es eine "angemessene Lohnerhöhung" für die Beschäftigten geben müsse. Auch einen Kündigungsschutz "können wir uns gut wieder vorstellen". Das Unternehmen habe über viele Jahre gute Erfahrungen damit gemacht.

Post drängt auf Arbeitszeitverlängerung, Verdi blockiert

Knackpunkt der Tarifverhandlungen ist die Arbeitszeit: Verdi will die Arbeitszeit für die 55.000 Post-Beamten auf 38,5 Stunden pro Woche festschreiben. Seit vergangener Woche müssen die Beamten 41 Stunden arbeiten, was nach Ansicht der Gewerkschaft einen massiven Arbeitsplatzabbau bei Angestellten zur Folge haben könnte. Die Post drängt auch für die 130.000 Tarifangestellten auf eine Arbeitszeitverlängerung.

"Wir erwarten, dass es zu einer Lösung kommt", sagte die Verdi-Sprecherin. Für Samstagnachmittag seien die rund 50 Mitglieder der Tarifkommission nach Düsseldorf bestellt. Sie sollen über einen möglichen Abschluss oder aber einen Dauerstreik abstimmen. (kj/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false