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Arbeitskräfte: Zuwanderer bringen Milliarden

Mit Hilfe von Zuwanderern könnten die öffentlichen Haushalte bis zu 20 Milliarden Euro mehr pro Jahr einnehmen. Dazu wären im Jahr 500.000 Arbeitskräfte aus dem Ausland nötig, so eine Studie.

Berlin - Mit Hilfe von Zuwanderern könnten die öffentlichen Haushalte bis zu 20 Milliarden Euro mehr pro Jahr einnehmen. Dazu müssten von 2015 an jährlich rund 500 000 ausländische Arbeitskräfte ins Land kommen. Zu diesem Ergebnis kommt das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in einer aktuellen Prognoserechnung anlässlich der Beratungen der Bundesregierung zum Thema Fachkräftemangel an diesem Donnerstag. IZA-Direktor Klaus Zimmermann, gleichfalls Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, rief die Regierung auf, den 18. November als „Tag der Neuorientierung in der Zuwanderungspolitik“ zu nutzen. Wenn es dazu nicht komme, werde sich bis 2030 das Arbeitskräftepotenzial hierzulande um rund sechs Millionen Personen verringern. „Die Folgen für Wachstum, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit wären fatal“, schreibt Zimmermann in einem Positionspapier.

Zur Steuerung der Zuwanderung schlägt der Arbeitsmarktforscher ein Punktesystem vor, in dem Bildungs- und Berufsabschluss, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, das Stellenangebot in Deutschland, Integrationschancen und das Lebensalter berücksichtigt werden. Des Weiteren plädiert Zimmermann für eine leichtere Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen und Qualifikationen und die Einführung einer Blue Card nach dem Vorbild der US-amerikanischen Green Card. Schließlich sei herauszufinden, „warum jedes Jahr 150 000 gut qualifizierte junge Leute Deutschland verlassen“. Seit fünf Jahren wanderten mehr Menschen aus als ein.

Wesentlich weniger dramatisch als Zimmermann beurteilt DIW-Mitarbeiter Karl Brenke das Thema. Im aktuellen Wochenbericht des DIW schreibt Brenke, am Fachkräftemangel sei wenig dran. Wenn überhaupt irgendwo Fachkräfte fehlten, dann bei den Ärzten. alf

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