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Wirtschaft: "Arbeitsmärkte der Zukunft": Dienstleistung der Hoffnungsträger

In Berlin entstehen die meisten Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor. Allein von 1991 bis 1998 sind in der Hauptstadt rund 100 000 Arbeitsplätze im Bereich der privaten Dienstleistungen entstanden.

In Berlin entstehen die meisten Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor. Allein von 1991 bis 1998 sind in der Hauptstadt rund 100 000 Arbeitsplätze im Bereich der privaten Dienstleistungen entstanden. Im vergangenen Jahr waren fast 1,2 Millionen Berliner im Dienstleistungssektor beschäftigt - das sind 80 Prozent der Erwerbstätigen. "Der Dienstleistungssektor ist gerade für Berlin zum zentralen beschäftigungspolitischen Hoffnungsträger geworden", sagte Carola von Braun, Abteilungsleiterin in der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen, am Montag in Berlin. Allerdings seien es nicht nur die Dienstleistungsunternehmen im Medien- und IT-Bereich, die neue Arbeitsplätze schafften. Gerade die Gesundheits- und Sozialdienste wiesen zuletzt das höchste Beschäftigungswachstum in Berlin auf. Ihr Anteil an den Beschäftigungsgewinnen im tertiären Sektor mache rund ein Drittel aus, stellte Braun zum Auftakt der Fachtagung "Arbeitsmärkte der Zukunft" fest, die von der Senatsverwaltung zusammen mit der Industrie- und Handelskammer zu Berlin und dem Bundesarbeitsministerium veranstaltet wurde.

Trotz des anhaltenden Booms im Dienstleistungsbereich hat Berlin im Vergleich zu anderen Ballungszentren jedoch noch erheblichen Nachholbedarf: In den Ballungsgebieten des alten Bundesgebietes fallen deutlich mehr Arbeitsplätze auf 10 000 Einwohner als im westdeutschen Durchschnitt. Berlin hingegen entspreche gerade einmal mit 3306 Beschäftigten pro 10 000 Einwohner dem Durchschnitt, während beispielsweise München mit 22 Prozent, und auch Hamburg mit acht Prozent deutlich über dem westdeutschen Durchschnitt lägen, betonte Günther Schmid vom Wissenschaftszentrum Berlin. Auch hinsichtlich der Zahl der Arbeitslosen, die auf eine offen Stelle kommen, schneide Berlin derzeit mit 34 Arbeitslosen auf eine freie Stelle am schlechtesten ab.

Darüber hinaus unterstrich Schmid, dass sich aufgrund der Arbeitsmarktkrise in Berlin zunehmend die Erwerbsformen änderten. Während die Zahl der Beschäftigten im "Normalarbeitsverhältnis" bundesweit noch leicht ansteige, sei in der Hauptstadt nur noch rund ein Drittel der erwerbsfähigen Bevölkerung "normal" beschäftigt. Die anderen zwei Drittel seien entweder arbeitslos, in Teilzeitbeschäftigung, selbstständig, in Aus- oder Weiterbildung oder schlicht "inaktiv". So seien in Berlin zum Beispiel rund doppelt soviele Menschen in befristeter Beschäftigung wie im restlichen Bundesgebiet. Dafür gäbe es in der Hauptstadt mehr Selbstständige.

eba

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