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Arbeitsmarkt: Kurzarbeit kostet Firmen fünf Milliarden

Der massenhafte Einsatz von Kurzarbeit belastet die Betriebe in Milliardenhöhe. 1,1 Millionen Beschäftigte sind in diesem Jahr davon betroffen.

Nürnberg - Der millionenfache Einsatz von Kurzarbeit belastet die Betriebe nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern in diesem Jahr voraussichtlich mit rund fünf Milliarden Euro. Dafür sparten die Unternehmen aber beim Wiederanspringen der Konjunktur die Kosten, die bei der Suche nach qualifiziertem Personal entstünden. Diese lägen je nach Qualifikationsanforderungen zwischen 7000 und 32 000 Euro pro Mitarbeiter, geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervor. Auch entfielen Abfindungszahlungen, die bei betriebsbedingten Entlassungen üblich seien.

Dennoch machten die Zahlen deutlich: „Die finanziellen Lasten der Kurzarbeit tragen nicht nur die Bundesagentur für Arbeit und die Kurzarbeiter, sondern auch die Betriebe“, betonen die beiden Arbeitsmarktforscher Hans-Uwe Bach und Eugen Spitznagel. Das IAB ist das Forschungszentrum der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA).

In den ersten sechs Monaten, in denen die BA nur die Hälfte der Sozialbeiträge erstatte, liege der Anteil der Firmen an den Kosten im Schnitt bei 35 Prozent; mit der Vollerstattung der Beiträge nach dem sechsten Monat verringere sich der Arbeitgeberanteil auf 24 Prozent. Firmen, die ihren Beschäftigten Zuschüsse zum Kurzarbeitergeld zahlten, könnten im Extremfall auf einen Anteil von 48 Prozent kommen.

Das IAB rechnet in diesem Jahr mit durchschnittlich 1,1 Millionen Kurzarbeitern. Dabei fallen im Schnitt 38 Prozent der Arbeitszeit aus. Die millionenfache Zahlung von Kurzarbeitergeld stellt allerdings eine schwere finanzielle Belastung für den Haushalt der Bundesagentur dar. Inzwischen rechnet die BA-Führung in diesem Jahr mit Kosten für die Kurzarbeit samt Lohnnebenkostenerstattung von bis zu 5,1 Milliarden Euro. dpa

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