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Wirtschaft: Arbeitsmarkt: Weniger Arbeitslose in Deutschland

Auch ein Jahrzehnt nach der Wiedervereinigung hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den alten und den neuen Ländern nicht angenähert. Obwohl im Oktober mit 8,9 Prozent die bundesweit niedrigste Arbeitslosenquote seit sechs Jahren erreicht worden sei, komme der Arbeitsmarkt in Ostdeutschland weiterhin nicht voran, sagte der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, am Dienstag in Nürnberg.

Auch ein Jahrzehnt nach der Wiedervereinigung hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den alten und den neuen Ländern nicht angenähert. Obwohl im Oktober mit 8,9 Prozent die bundesweit niedrigste Arbeitslosenquote seit sechs Jahren erreicht worden sei, komme der Arbeitsmarkt in Ostdeutschland weiterhin nicht voran, sagte der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, am Dienstag in Nürnberg. Der Rückgang der Arbeitslosen in Deutschland auf zuletzt 3,611 Millionen beschränke sich weiter auf die alten Länder. In den neuen Ländern überlagere vor allem die schlechte Situation der Bauwirtschaft positive Impulse der anziehenden Konjunktur.

Im Oktober sank die Zahl der Arbeitslosen nach Angaben der Bundesanstalt im Vergleich zum Vorjahresmonat bundesweit um 272 300. Als Gründe für die Besserung nannte Jagoda neben saisonalen Einflüssen vor allem den anhaltenden Konjunkturaufschwung und eine verstärkte Arbeitsmarktpolitik. Die Zahl der Erwerbstätigen im Bundesgebiet betrug nach den letzten verfügbaren Zahlen für August 38,72 Millionen. Dies waren 550 000 mehr als vor einem Jahr.

In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter 2 342 500 Arbeitslose und damit 248 100 weniger als im Oktober 1999. Damit ergibt sich für den Westen eine Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent. In den neuen Ländern waren 1 268 500 Menschen ohne Beschäftigung. Die Zahl der Arbeitslosen sank gegenüber Oktober 1999 um 24 200. Die Arbeitslosenquote lag bei 16,1 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote unter den neuen Ländern verzeichnete Thüringen mit 13,9 Prozent, die höchste Sachsen-Anhalt mit 18,8 Prozent.

Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) betonte, mit der bundesweiten Quote von 8,9 Prozent sei die Arbeitslosigkeit erstmals seit Herbst 1994 unter neun Prozent gefallen. Die Lage in Ostdeutschland sei jedoch weiterhin durch "Personalabbau, insbesondere in der Bauwirtschaft" geprägt. Daher sei "eine aktive Arbeitsmarktpolitik auf hohem Niveau" weiter erforderlich. Der CDU-Wirtschaftsexperte Matthias Wissmann sah den Rückgang der Arbeitslosigkeit als "Ausdruck einer durch den Export beflügelten Konjunktur". Auch nach zwei Amtsjahren lasse die rot-grüne Bundesregierung aber nicht erkennen, "mit welchen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sie diese konjunkturelle Entwicklung stützen will".

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bezeichnete es dagegen als erfreulich, dass sich der konjunkturelle Aufschwung "langsam auch in Ostdeutschland bemerkbar" mache. Die IG Metall wies unterdessen darauf hin, dass mittlerweile zwei Drittel aller Neueinstellungen befristet seien.

Auch in der Eurozone ist die Arbeitslosenquote in im September im Vergleich zum August von 9,1 auf 9,0 Prozent leicht gesunken. Dies teilte das Statistische Amt der EU, Eurostat, am Dienstag in Luxemburg mit. Ein Jahr zuvor hatte die Quote bei 9,8 Prozent gelegen. In den 15 EU-Ländern ging die Arbeitslosenquote im September von 8,4 Prozent auf 8,3 Prozent zurück. Die niedrigste Quote hatten Luxemburg (2,1 Prozent), die Niederlande (2,7) und Österreich (3,2). Schlusslicht blieb Spanien mit 14,4 Prozent.

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