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Wirtschaft: Arbeitsmarkt: Ziel von Schröder kaum noch zu erreichen

Für Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wird es immer schwieriger, sein Ziel, die Arbeitslosenzahl auf unter 3,5 Millionen im Wahljahr 2002 zu senken, zu erreichen. Nach übereinstimmender Prognose der Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände waren Ende Mai in Deutschland 3,7 Millionen Arbeitslose registriert.

Für Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wird es immer schwieriger, sein Ziel, die Arbeitslosenzahl auf unter 3,5 Millionen im Wahljahr 2002 zu senken, zu erreichen. Nach übereinstimmender Prognose der Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände waren Ende Mai in Deutschland 3,7 Millionen Arbeitslose registriert. Die übliche Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt fiel damit geringer als im Vorjahr aus. Die offiziellen Zahlen für Mai gibt die Bundesanstalt für Arbeit am Donnerstag bekannt. Arbeitsmarktexperten rechnen nicht damit, dass sich die Arbeitslosenzahl im kommenden Jahr dauerhaft unter Schröders Zielmarke drücken lässt. "Im Jahresdurchschnitt 2002 wird die Arbeitslosigkeit über 3,5 Millionen liegen", so der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, Rüdiger Pohl. Auch Wolfgang Franz, Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim, hält das Ziel nur für "sehr schwer erreichbar". In ihrem Frühjahrsgutachten hatten die Wirtschaftsforschungsinstitute noch mit einem Jahresdurchschnitt von 3,47 Millionen gerechnet.

Nicht ausgeschlossen ist dagegen, dass die Arbeitslosenzahl im Wahljahr kurzfristig unter Schröders Zielmarke sinken könnte. Dies sei auch "unter Berücksichtigung möglicher statistischer Korrekturen noch erreichbar", sagte der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, Horst Siebert, dem Handelsblatt. Er spielt damit auf die Pläne der Bundesregierung zur Reform der Arbeitslosenstatistik an. Die Arbeitslosenzahlen erreichen stets im Herbst die niedrigsten Werte. Im Oktober 2000 waren sie auf 3,6 Millionen gefallen, zum Jahreswechsel aber wieder auf 4,3 Millionen gestiegen.

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