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Wirtschaft: Arbeitsmarktinitiative von Großunternehmen und der IG Chemie

LUDWIGSHAFEN (dw/rtr).Einen Tag nach der Bildung eines Bündnisses für Arbeit in Bonn haben Großunternehmen und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am Dienstag eine "Initiative für Beschäftigung" gegründet.

LUDWIGSHAFEN (dw/rtr).Einen Tag nach der Bildung eines Bündnisses für Arbeit in Bonn haben Großunternehmen und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am Dienstag eine "Initiative für Beschäftigung" gegründet.Der Vorstandschef der BASF AG, Jürgen Strube, sagte in Ludwigshafen, die Initiatoren wollten regionale Netzwerke knüpfen, um Beschäftigung zu fördern.Der bundesweite Initiativkreis, dem bislang 15 hochgestellte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und dem öffentlichen Leben angehörten, verstehe sich dabei nicht als Konkurrenz zu dem von der Bundesregierung initiierten Bündnis für Arbeit.

"Wir sehen uns in der Pflicht, über Beschäftigung auch dann nachzudenken, wenn wir die fehlenden Arbeitsplätze nicht auf Wunsch in unseren Unternehmen direkt bieten können", sagte Strube.Die Initiative wolle beschäftigungsfördernde Aktivitäten und erfolgreiche Modelle in einzelnen Regionen aufspüren und bei deren Umsetzung helfen beziehungsweise sie weiterentwickeln.Strube machte keine Angaben darüber, wie viele Arbeitsplätze dadurch geschaffen werden könnten.

Der Vorsitzende der Bertelsmann-Stiftung, Reinhard Mohn, sagte, die Initiative wolle eine neue Politik einleiten, in der Ideen und Konzepte für Beschäftigung nicht allein von der Politik ausgingen, sondern aus regionalen Initiativen entstünden.Davon solle ein Anstoß für eine Bürgergesellschaft ausgehen.Angesichts von vier Millionen Arbeitslosen in Deutschland könne sich niemand mehr der gesellschaftspolitischen Verantwortung für mehr Beschäftigung entziehen.In drei Jahren wolle die Initiative Bilanz ziehen, sagte Mohn.

IG-BCE-Chef Hubertus Schmoldt sagte: "Wir machen keine Beschäftigungspolitik, sondern wir machen konkrete Beschäftigungsprojekte." Es gebe keinen Königsweg aus der Beschäftigungskrise.Die Initiative sei aber ein Beispiel für einen lager-, partei- und organisationsübergreifenden Konsens.Die Komplexität der modernen Industriegesellschaft erfordere ein stärkeres Zusammenwirken der Gesellschaft in Kooperationsstrukturen, die traditionelle Institutionengrenzen und Konflikte überwinde.Für mehr Beschäftigung müsse ein ganzes Bündel von Maßnahmen eingeleitet werden.Schmoldt nimmt neben anderen Gewerkschaftschefs auch an den Bonner Gesprächen über ein Bündnis für Arbeit teil.

Dem Initiativkreis gehören neben Strube, Mohn und Schmoldt unter anderem Veba-Chef Ulrich Hartmann, der Chef der DaimlerChrysler Services AG (debis), Klaus Mangold, BMW-Chef Bernd Pischetsrieder, Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt und der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, an.

Als Forum verwendet der Initiativkreis die Internet-Homepage .Hier werden die verschiedenen regionalen Netzwerke koordiniert.Für Berlin übernimmt Norbert Bensel, Mitglied des Vorstandes der Daimler-Benz Interservices AG die Betreuung.Dabei geht es darum, Ausbildungsinitiativen auszurufen, Business- und Ideenwettbewerbe zu veranstalten, Existenzgründer zu beraten und beschäftigungsorientierte Kleininitiativen zu starten und gegebenenfalls Kooperationen zu gründen, die gemeinsam neue Märkte bearbeiten können.Darüberhinaus sollen neue Wege gefunden werden, Arbeitszeit, Arbeitsentgelt und Arbeitsorganisation auf beschäftigungsfördernde Weise neu zu gestalten.Aufgabe des regionalen Netzwerkes ist es auch, Kontakte zu ausländischen Initiativen herzustellen und zu pflegen.

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