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Arbeitsmarktstudie: Vom Azubi direkt zum "Berufswechsler"

Jeder Fünfte wechselt einer Studie zufolge bereits unmittelbar nach der Ausbildung den Beruf. Der Anteil ist bei Männern und Frauen allerdings sehr unterschiedlich.

Nürnberg - Bei den jungen Männern sei der Anteil der "Berufswechsler" seit 1977 von 18 auf 26 Prozent gestiegen. Bei den Frauen sank die Quote dagegen von 19 auf 16 Prozent, berichtete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.

Grund sei die unterschiedliche Berufswahl von Männern und Frauen. In vielen typischen Männerberufen, etwa bei Tischlern oder Rohrinstallateuren, habe die Wechselhäufigkeit zugenommen. Bei Frauenberufen wie Steuerfachgehilfin oder Bürofachkraft sei sie dagegen zurückgegangen.

Wechselrisiko hängt von Ausbildungskosten ab

Laut IAB-Studie hängt die Wahrscheinlichkeit, in einen neuen Beruf wechseln zu müssen, stark von den Kosten des Lehrberufs ab. Seien diese gering, so finde häufig eine Ausbildung über Bedarf statt, da die Azubis als billige Arbeitskräfte eingesetzt würden. Danach gibt es dann nicht genügend Arbeitsplätze. Bei einer kostenintensiveren Ausbildung sei das Wechselrisiko von vornherein verringert.

"Jugendliche, die vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen werden, verlassen mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit den erlernten Beruf als übernommene Absolventen", schreibt IAB-Arbeitsmarktforscher Holger Seibert in der Studie. Jeder Monat Arbeitslosigkeit entwerte zudem den Ausbildungsabschluss. Je weiter der neue inhaltlich vom erlernten Beruf entfernt sei, desto höher sei das Risiko, unter Wert beschäftigt zu werden.

(tso/dpa)

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