zum Hauptinhalt
Wegen der Digitalisierung ist Weiterbildung ein wichtiges Thema.

© dpa

Arbeitswelt: Mehrheit mit Weiterbildung unzufrieden

Obwohl sich die Arbeitswelt rasant verändert, ist Weiterbildung weder für die meisten Beschäftigten noch für ihre Vorgesetzten Teil des Berufsalltags.

Trotz der Digitalisierung ist das Thema Weiterbildung in den Unternehmen noch nicht genügend verankert. Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Vodafone-Stiftung ist nur jeder zwölfte Beschäftigte mit der Lernkultur in seiner Firma zufrieden. Nicht einmal jeder Zehnte fühlt sich von seinem Vorgesetzten ausreichend unterstützt.

Die Studie „Gebrauchsanweisung fürs lebenslange Lernen“ stützt sich auf die Befragung von mehr als 10000 Mitarbeitern. Fast jeder Befragte war sich bewusst, Neues hinzulernen zu müssen, um in der modernen Arbeitswelt zu bestehen. Rund 80 Prozent befürchten sogar negative Konsequenzen, falls sie dies nicht tun. „Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt grundlegend verändern, während wir alle immer länger arbeiten werden“, sagte Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung. Das mache das Thema Weiterbildung so relevant.

Jüngere kompetenter, Ältere kritischer

Was das Internet bietet, empfinden fast drei Viertel aller Befragten als eine wesentliche Bereicherung ihrer beruflichen Lernprozesse. Doch nur ein Drittel wünscht sich einen Ausbau des computergestützten Lernens. Außerdem zeigen sich Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Fast die Hälfte der 21- bis 35-Jährigen fühlt sich sehr sicher in der Nutzung von Computern und neuen Medien, während das von den über 60-Jährigen nur ein Viertel sagt. Dafür hinterfragen die Älteren (53 Prozent) die Informationen im Internet stärker als die Jüngeren (34 Prozent).

Führungskräfte müssen umdenken

Wie Mitarbeiter dazu lernen können, spielt lediglich bei einem Viertel der Personalgespräche eine Rolle. Führungskräfte müssten ihre Rolle deswegen neu definieren und ihre Mitarbeiter als „Lern-Coaches“ stärker bei ihrer Entwicklung unterstützen, sagte Studienleiterin Nele Graf. Die meisten Befragten sehen allerdings nicht nur die Unternehmen, sondern auch sich selbst in der Pflicht für Weiterbildung. Nicht einmal ein Viertel der Befragten (23 Prozent) gab an, beim Lernen ein gutes Durchhaltevermögen zu haben. Nur 27 Prozent meinten, dass sie das neu Gelernte erfolgreich in den Arbeitsalltag integrieren können.

Und obwohl die Mehrheit Weiterbildungen theoretisch wichtig findet, fragt nur ein gutes Drittel von sich auch nach.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false