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Wirtschaft: Arcor: Mehdorn macht Weg für Börsengang frei

Nach monatelangem Tauziehen haben die Deutsche Bahn und Vodafone ihren Streit über die Zukunft der Telefonfirma Arcor beigelegt: Beide Unternehmen verständigten sich darauf, das bahnspezifische Dienstleistungsgeschäft mit einem Umsatz von 430 Millionen Euro (850 Millionen Mark) Anfang kommenden Jahres in eine gemeinsame Gesellschaft auszugliedern. Das kündigte Arcor am Dienstag in Frankfurt an.

Nach monatelangem Tauziehen haben die Deutsche Bahn und Vodafone ihren Streit über die Zukunft der Telefonfirma Arcor beigelegt: Beide Unternehmen verständigten sich darauf, das bahnspezifische Dienstleistungsgeschäft mit einem Umsatz von 430 Millionen Euro (850 Millionen Mark) Anfang kommenden Jahres in eine gemeinsame Gesellschaft auszugliedern. Das kündigte Arcor am Dienstag in Frankfurt an. Außerdem erhält die Deutsche Bahn die technische Infrastruktur zurück. Mit der Vereinbarung machen die beiden Gesellschafter den Weg für den geplanten Börsengang von Arcor frei.

Den Streit zwischen den beiden Anteilseignern hatte Bahnchef Hartmut Mehdorn ausgelöst, als er die Rückgabe der Bahntelematik zur Voraussetzung für eine Zustimmung zum Börsengang von Arcor machte. Die Deutsche Bahn hält zwar nur einen Anteil von 18,2 Prozent an Arcor, verfügte aber bislang über ein Vetorecht. Diese Sperrminorität wird künftig entfallen. Wie von Mehdorn gewünscht, gehen die bahntechnischen Anlagen wie Kommunikations-Ausrüstungen oder Signalanlagen an die Bahn zurück. Über den Preis vereinbarten die Partner Stillschweigen. In Branchenkreisen wurde eine Summe von 2,5 Milliarden Mark (1,3 Milliarden Euro) genannt.

Das neue Uternehmen wird unter dem Namen Arcor DB Bahntelematik GmbH firmieren und seinen Sitz in Frankfurt (Main) haben. An der Gesellschaft mit 3500 Beschäftigten soll die Deutsche Bahn zunächst einen Minderheitsanteil von 49 Prozent halten. Ab April 2005 könne sie ihre Option auf eine Erhöhung ausüben. Zur Bahntelematik gehören unter anderem das Zugfunk-System, der Bau von Telekom-Anlagen in den Stellwerken sowie die Wartung von bahninternen Fernmeldeanlagen.

Beide Unternehmen hätten durch die Übereinkunft gewonnen, hieß es in einer Stellungnahme der Deutschen Bahn. Für das Unternehmen sei es wichtig gewesen, durch einen Börsengang von Arcor nicht in Fremdbestimmung zu geraten. "Die getroffene Vereinbarung schafft eine hervorragende Grundlage für noch stärkeres, externes Wachstum von Arcor", sagte der Arcor-Vorstandsvorsitzende Harald Stöber. Die britische Vodafone als größter Anteilseigner werde den eingeschlagenen Weg mitgehen.

Nach Angaben eines Arcor-Sprechers sollen die Verträge im Oktober unterzeichnet werden. Bis zum Börsengang werde es aber noch einige Zeit dauern. Ende 2002 oder Anfang 2003 könnte es soweit sein, so der Arcor-Sprecher weiter. Chef der neuen Arcor DB Bahntelematik soll der Arcor-Manager Rolf Endregat werden.

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