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Wirtschaft: Arcor steigt aus dem Richtfunk aus

Das Telekommunikationsunternehmen Arcor AG & Co., Eschborn, plant den Ausstieg aus der Richtfunk-Tochter Arctel.

Das Telekommunikationsunternehmen Arcor AG & Co., Eschborn, plant den Ausstieg aus der Richtfunk-Tochter Arctel. Wie Arcor-Chef Harald Stöber gegenüber dem Handelsblatt sagte, wird die Tochtergesellschaft spätestens zum 31. März 2002 aufgelöst, wenn sich bis dahin kein Kooperationspartner findet. Stöber hält dies allerdings für sehr unwahrscheinlich. "Das Geschäft rechnet sich nicht", begründet Stöber den Ausstieg. Von der Schließung sind 60 der insgesamt 8900 Arcor-Mitarbeiter betroffen.

Weitaus schwieriger zu bewältigen ist für den zweitgrößten Festnetzanbieter hinter der Deutschen Telekom die Ausgliederung der Bahntechnik mit 3650 Mitarbeitern in die Arcor DB Telematik GmbH sowie die Integration von Marke und Mitarbeitern von Otelo in Arcor. An der Telematik GmbH wird Arcor 50,1 Prozent und die Deutsche Bahn 49,9 Prozent halten; für diese Anteile zahlt die Bahn nach Informationen von Insidern eine Milliarde Euro an Arcor. Gleichzeitig wird die Bahn, die mit 18 Prozent an der Arcor GmbH & Co beteiligt ist, ihr Vetorecht aufgeben. Stöber rechnet damit, dass nach der notwenigen Kartellprüfung die Umstrukturierung bis Ende Februar abgeschlossen wird. Anschließend kann Arcor in eine börsenfähige AG umgewandelt werden.

Bis Ende des Jahres soll auch die vor zwei Jahren übernommene Otelo komplett in Arcor integriert sein. Das im August angekündigte Vorgehen hat, wie die Einstellung von Arctel, betriebswirtschaftliche Gründe. Bei Arcor ist der gesamte Umsatz im ersten Halbjahr 2001 um neun Millionen Euro auf 793 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr gesunken. Für das Gesamtjahr rechnet Stöber mit rückläufigen Umsätzen. Deutlicher wird Betriebsratschef Hermann-Josef Schmidt. Er fürchtet, dass Arcor auf Druck von Vodafone im kommenden Jahr "personelle Konsequenzen" ziehen wird, weil das Ergebnis im dritten Quartal weit unter dem Plan geblieben sei. Aus dem Umfeld von Vodafone ist zu hören, dass die Briten mit der Entwicklung bei der Tochter Arcor nicht zufrieden sind.

dri

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