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Wirtschaft: Asienkrise belastet Bosch

HANNOVER (ds/HB).Die Bosch-Gruppe, Stuttgart, profitiert zwar von der guten Automobilkonjunktur in Westeuropa, äußert sich aber ausgesprochen zurückhaltend bei der Frage nach der Ertragsentwicklung.

HANNOVER (ds/HB).Die Bosch-Gruppe, Stuttgart, profitiert zwar von der guten Automobilkonjunktur in Westeuropa, äußert sich aber ausgesprochen zurückhaltend bei der Frage nach der Ertragsentwicklung.Hermann Scholl, Vorsitzender der Geschäftsführung, rechnet nur mit einer leichten Verbesserung des Ergebnisses.Auch als Marktführer in vielen Bereichen spüre Bosch den "durchaus verständlichen" Preisdruck, der von den Automobilherstellern ausgeübt wird.Ausdruck dafür ist die Umsatzentwicklung im Kraftfahrzeuggeschäft.Real wuchs der Umsatz um 13 Prozent, preisbereinigt jedoch nur um elf Prozent.Entscheidender aber sei die Krise in Asien, die spürbar Wirkung hinterlasse.Im laufenden Jahr erwartet Scholl für die Gruppe insgesamt ein Umsatzplus von sieben Prozent auf rund 50 (46,9) Mrd.DM.Der Unternehmensbereich Kraftfahrzeugausrüstung dürfte um acht Prozent auf 31 Mrd.DM wachsen, während sich bei Komponenten und Systemen für Nutzfahrzeuge ein Anstieg von zehn Prozent abzeichnet.Vor allem das Auslandsgeschäft trage das Wachstum.Für Nutzfahrzeuge werden nach Scholls Meinung auch künftig die Industrieländer in Westeuropa und dem Nafta-Raum Hauptabnehmer sein.Wachstumsreserven lägen aber auch in China und Südostasien sowie in Osteuropa.Zwar sei die bisherige Dynamik der asiatischen Schwellenländer zunächst unterbrochen.Auf längere Sicht aber rechne Bosch dort wieder mit jährlichen Zuwachsraten bis zu zehn Prozent.Mit dem höheren Geschäftsvolumen ist auch im laufenden Jahr wieder die Mitarbeiterzahl gestiegen.Neue Arbeitsplätze entstanden vor allem im Bereich Kraftfahrzeugausrüstung.In Deutschland wurden im ersten Halbjahr rund 3200 Mitarbeiter eingestellt.Bosch beschäftigt jetzt weltweit 188 000 Personen, davon 96 300 im Inland.Bosch legt Wert auf die Innovationskraft und wendet entsprechend hohe Summen für Forschung und Entwicklung auf: Die Aufwendungen erreichten inzwischen sieben Prozent vom Umsatz und lägen bei der Kfz-Ausrüstung mit acht Prozent "erheblich" über dem Branchendurchschnitt.1997 wurden 1508 Patente angemeldet, so viele wie nie zuvor.Für die Zukunftsicherung brauche Bosch vor allem qualifizierte Ingenieure.Die Planungen sähen vor, in diesem Jahr 1100 Ingenieure der Fachrichtungen Elektrotechnik, Elektronik und Maschinenbau einzustellen.

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