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Wirtschaft: Asienkrise bremst die Weltwirtschaft

NEW YORK ((AP).).

NEW YORK ((AP).).Die Finanzkrise in Asien wird 1998 nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen das weltweite Wirtschaftswachstum erstmals seit zwei Jahren wieder unter die Drei-Prozent-Marke drücken.Danach wird die Weltwirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich nur um 2,5 Prozent wachsen.Die Industrienationen werden ein um 0,5 Prozentpunkte gebremstes Wachstum von durchschnittlich 2,25 Prozent verzeichnen, wie es in der am Donnerstag in New York veröffentlichten UN-Weltwirtschaftsstudie hieß.

In den Entwicklungsländern wird sich nach Ansicht der UN das Wachstum von fünf auf schätzungsweise drei Prozent reduzieren.Gegen den Trend wird die Wirtschaft in Osteuropa wachsen.In Ostasien ist hingegen der stärkste Rückgang zu verzeichnen: Die UN-Experten rechnen in ihrem Bericht damit, daß sich das Wachstum von 5,5 Prozent auf rund ein Prozent in diesem Jahr reduzieren wird.

Doch laut Studie ist selbst diese Schätzung optimistisch, da davon ausgegangen wird, daß die japanische Volkswirtschaft nicht in eine tiefe Rezession abgleitet und sich die Situation in den südostasiatischen Staaten stabilisiert.Die finanziell angeschlagene zweitstärkste Industriemacht der Welt, Japan, wird nach der UN-Prognose noch mindestens ein Jahr brauchen, bevor die Wirtschaft wieder aus der Stagnation findet.

Der Bericht verlangte für die Zukunft eine bessere Aufsicht über die internationalen Finanzmärkte.Ausdrücklich kritisierten die Vereinten Nationen schwache Kontrollen in Südkorea, Thailand und Indonesien, obwohl die Hilfsmaßnahmen in diesen Ländern vom Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgearbeitet worden waren.IWF-Chef Michel Camdessus hatte unlängst angekündigt, künftig Problemländer stärker zu kontrollieren.

Trotz der Wirtschaftskrise in Asien wird es nach Erkenntnissen des IWF keine weltweite Rezession geben.Auch der Währungsfonds war jedoch in seinem jüngsten Halbjahresbericht davon ausgegangen, daß das Wachstum insgesamt gebremst werde.Der IWF rechnet in diesem Jahr mit einem weltweiten Wirtschaftswachstum um 3,1 Prozent.Damit nahm der Fonds seine Prognose von Oktober vergangenen Jahres um ein Prozent zurück.Für das kommende Jahr wurde mit einem Anstieg um 3,7 Prozent gerechnet.

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