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Wirtschaft: AT & T: Aufspaltung in vier Firmen

Die größte Telefon- und Kabelfernsehgesellschaft der USA, die AT & T Corp., will sich in vier Einzelfirmen aufspalten.

Die größte Telefon- und Kabelfernsehgesellschaft der USA, die AT & T Corp., will sich in vier Einzelfirmen aufspalten. Durch das Projekt mit dem Namen "Grand Slam" solle jede Einzelfirma bessere Möglichkeiten erhalten, zu wachsen und sich an der Börse zu entfalten, teilte AT & T am Mittwoch mit. Das rückläufige Geschäft mit Ferngesprächen wird dabei von den schneller wachsenden Sparten getrennt.

Damit reagiert der Telefonkonzern auf den drastischen Kursverfall seiner Aktien und auf die harte Kritik seiner Aktionäre an der Kurs- und Gewinnentwicklung. Die AT & T-Aktien notieren zurzeit mit 26,88 Dollar. Sie haben in diesem Jahr 47 Prozent oder 61,5 Milliarden Dollar an Wert verloren.

AT & T will seine Telekomgeschäfte mit Unternehmen in einer eigenen Firma bündeln. Davon getrennt soll eine Firma Telefon- und Internetdienste für private Verbraucher anbieten. Weitere Unternehmen sind für den Mobilfunk und für die Sparte Kabelfernsehen und Breitband geplant. Der Aufspaltungsplan soll bis 2002 über die Bühne gehen. Der Verwaltungsrat hat den Plan bereits einstimmig gebilligt.

Die neue AT & T Business wird das Geschäft mit Unternehmenskunden betreiben und das Festnetz übernehmen. Sie wird mit 28 Milliarden Dollar Umsatz die Hauptnachfolgegesellschaft von AT & T und wird die Marke AT & T und das Aktiensymbol "T" behalten.

Die Mobilfunkfirma AT & T Wireless mit 9,6 Milliarden Dollar Umsatz sowie die AT & T Broadband (Breitband; Fernsehen) mit 9,3 Milliarden Dollar Umsatz sollen jeweils eigene Aktien ausgeben.

Die AT & T Consumer mit 19 Milliarden Dollar Umsatz bündelt das rückläufige Ferngesprächsgeschäft mit Privatkunden und das Internet-Verbrauchergeschäft. Sie wird mit so genannten "Tracking"-Aktien verselbstständigt. Die Besitzer von "Tracking"-Aktien sind am Gewinn des Geschäfts beteiligt.

"Die Aktionäre sollen den vollen Wert ihrer Investitionen erhalten. Sie können die finanzielle Leistung jeder der AT & T-Firmen besser beurteilen und sie mit ihren Konkurrenten vergleichen", erläuterte AT & T-Chef C. Michael Armstrong. Die neuen Gesellschaften werden eng miteinander kooperieren. Die AT & T Business wird ihren Schwesterfirmen über Langzeitverträge Netzwerkleistungen verkaufen und den Namen AT & T in Lizenz anbieten.

Der US-Telekommunikationskonzern hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres 49,1 Milliarden Dollar umgesetzt, nach 46,2 Milliarden ein Jahr zuvor. Der Ertrag stieg auf 4,8 (4,3) Milliarden Dollar. Im dritten Quartal wuchs der Umsatz aber nur noch geringfügig auf 16,9 (16,3) Milliarden Dollar, und der Gewinn fiel sogar auf 1,3 (1,6) Milliarden Dollar.

AT & T-Chef Armstrong hatte seit 1997 rund 100 Milliarden Dollar für den Aufkauf von Kabelfernsehgesellschaften ausgegeben. Armstrong wollte damit ein Breitbandnetz mit direktem Zugang zu den US-Haushalten unter Umgehung der regionalen Telefongesellschaften schaffen. Seine Pläne haben sich aber bisher nicht ausgezahlt.

pf

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