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Wirtschaft: Atempause nach der Rallye der letzten Wochen

An den Börsen werden Daten zur Konjunktur mit Spannung erwartet

Frankfurt (Main)/Berlin (qdt/HB/os). Marktbeobachter sind für die kommende Woche eher pessimistisch, sehen sie doch die Aktienmärkte als überhitzt an. Zu den Skeptikern zählen auch die Experten der Commerzbank: „Der Markt muss nach der Rallye der vergangenen Wochen erst neue Kraft schöpfen, bevor er weiter nach oben kann.“ Zunächst rechnen sie daher mit einer Seitwärts oder einer vorübergehenden Abwärtsbewegung. Alledings steht am heutigen Montag auch die Veröffentlichung der neuen Ifo-Geschäftsklima-Zahlen an. Ein erneuter Anstieg, das wäre der dritte in Folge, würde die Stimmung an den Märkten deutlich heben.

Die Analysten von Helaba Trust finden, man müsse differenzieren. In den USA sei der Markt anfälliger für Rückschläge als in Deutschland. Grund: In den USA liegt bereits die Mehrzahl der Unternehmenszahlen in der aktuellen Berichtssaison vor, so dass die kommenden Wochen „kaum positive Überraschungen bieten", argumentieren die Analysten. Zudem signalisiert der mittlerweile geringe Anteil an Pessimisten, dass ein Risiko einer kurzfristigen Überhitzung bestehe. Dabei ist den Bankern ein Dorn im Auge, dass Anleger in den USA wieder verstärkt Aktien auf Kredit kaufen. Wenn es dann doch bergab geht, steigen diese Investoren oft überstürzt aus und beschleunigen so die Talfahrt.

Für den deutschen Markt ist Helaba Trust optimistischer. Hier zu Lande seien die Investoren weniger offensiv. „Daher sollte auch das Rückschlagpotenzial überschaubar bleiben", meinen die Analysten. Allerdings ist eine Abkoppelung von der US-Leitbörse unwahrscheinlich. Die Analysten argumentieren, in dieser Woche dürften Konjunkturdaten an der Wall Street wieder in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Nachdem die Unternehmen die hohen Erwartungen an ihre Bilanzen zumeist getroffen hätten, sei nun die Konjunktur an der Reihe, die Spekulationen auf eine Erholung der Wirtschaft zu bestätigen. Vor allem der Arbeitsmarktbericht für Juli, der am Freitag ansteht, dürfte Aufschluss über die Entwicklung geben.

Aus der Sicht der Charttechniker hat der Dax zuletzt seinen Aufwärtstrend verlassen und ist in eine seitwärts gerichtete Konsolidierungszone übergegangen. Das Gleiche gilt für die anderen europäischen sowie die amerikanischen Indizes. Technische Marktindikatoren bestätigen das Bild. Diese Entwicklung betrachten Charttechniker als Warnung vor eine größeren Abwärtskorrektur. Diese stände an, wenn der Dax unter 3245 Punkte sinkt. Nur ein Indexwert von über 3430 Punkten könnten dieses Szenario abwenden.

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