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Am Flughafen in Madrid standen die Flugzeuge der Linie Iberia zum Ende der Osterferien still.

© dapd

Auch Berlin betroffen: Streik bei Fluglinie Iberia

Piloten der spanischen Fluglinie Iberia haben mit einer Serie von Streiks begonnen. Die Streiks richten sich gegen die Gründung einer Billigfluggesellschaft. Flüge von Madrid nach Berlin wurden gestrichen.

Wegen eines Pilotenstreiks hat die spanische Fluggesellschaft Iberia am Montag 124 Flüge gestrichen. Mehr als ein Drittel der 330 geplanten Verbindungen seien abgesagt worden, teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. Auch Flüge zwischen Madrid und Frankfurt, Düsseldorf und Berlin seien betroffen gewesen. Auf der Homepage des Unternehmens sind die Flüge aufgelistet, die wegen des Streiks auch in den kommenden Wochen ausfallen.

Der 24-stündige Streik bedeutete den Beginn einer neuen Serie von 30 Arbeitsniederlegungen. Die Gewerkschaft Sepla hatte die Iberia-Piloten für die Zeit bis zum 20. Juli an jedem Montag und Freitag zu Streiks aufgerufen. Iberia sagte bereits für den kommenden Freitag (13. April) und Montag (16. April) eine Reihe von Flügen ab.

Der Ausstand am Ostermontag fiel für viele Spanier mit dem Ende der Osterferien zusammen. Nach Angaben von Iberia verlief der Streik ohne Zwischenfälle. Das von der Regierung festgelegte Mindestangebot an Flugverbindungen sei aufrechterhalten worden. Iberia hatte betroffenen Passagieren die Umbuchung auf andere Maschinen oder die Erstattung des Ticketpreises angeboten.

Die spanischen Verbraucherverbände riefen betroffene Passagiere dazu auf, bei dem Unternehmen Schadensersatzforderungen geltend zu machen. Die Fluggäste sollten sich nicht mit der Erstattung des Flugpreises zufriedengeben. Nach einer von Iberia in der vorigen Woche veröffentlichten Liste hatten ursprünglich 156 Flüge gestrichen werden sollen.

Die Streiks richten sich gegen die Gründung der Billigfluggesellschaft Iberia Express, die am 25. März den Betrieb aufnahm. Die Pilotengewerkschaft sieht darin einen Verstoß gegen die Tarifverträge. Ein Gewerkschaftssprecher äußerte den Verdacht, Iberia solle in eine Billigfluggesellschaft von British Airways verwandelt werden. Beide Unternehmen hatten sich vor gut einem Jahr zusammengeschlossen.

Iberia betrachtet den Streik als unzulässig, weil die Neugründung nach Ansicht der Gesellschaft durch das Prinzip der unternehmerischen Freiheit gedeckt sei. Das Unternehmen stellte vor Gericht den Antrag, den Ausstand für illegal zu erklären. Seit Dezember 2011 hatten die Piloten bereits an zwölf Tagen gestreikt. Nach Angaben von Iberia entstanden dem Unternehmen an jedem Streiktag Einbußen von jeweils drei Millionen Euro.

Der Versuch einer Schlichtung scheiterte. Dies hatte eine Verschärfung des Konflikts zur Folge.

(dpa)

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