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Wirtschaft: Auch Berliner Geldhäuser mit im Boot

Wie die Kreditinstitute an der Spree dem Immobilienunternehmer mit Millionen aushalfenVON DANIEL RHEE-PIENING BERLIN.Als die Schneider-Gruppe Schiffbruch erlitt, schlug dies auch bis nach Berlin Wellen.

Wie die Kreditinstitute an der Spree dem Immobilienunternehmer mit Millionen aushalfenVON DANIEL RHEE-PIENING

BERLIN.Als die Schneider-Gruppe Schiffbruch erlitt, schlug dies auch bis nach Berlin Wellen.Bundesweit waren fast 50 Banken betroffen, allen voran die Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Centralbodenkredit-AG.An der Spree mußten sich vor allem die Landesbank, die damalige Berlin Hyp und das Bankhaus Löbbecke warm anziehen.Zwar konnte man seinerzeit aus der Senatsverwaltung für Bau und Wohnungswesen noch optimistisch mitteilen, Schneider habe sich zwar an einigen Ausschreibungen beteiligt, Zuschläge habe es aber keine gegeben, doch der Baulöwe hatte bei anderen Objekten seine Finger im Spiel. Er hatte das Hallhuber Haus am Kurfürstendamm/Ecke Rankestraße erworben und das Schimmelpfeng-Haus am Breitscheidplatz gekauft.Seine Hand hatte Schneider auch auf dem Haus Tauentzien 7b/c, für das er einen Kredit der NordLB bekommen hatte.Die Bank versteigerte später das Haus, woraufhin das Bettenhaus Rutz ausziehen mußte; längere Auseinandersetzungen zwischen Rutz und der NordLB waren die Folge. Und schließlich gehörte zum Schneider-Imperium auch die ehemaligen französische Botschaft Unter den Linden.Schneider hatte das Gebäude für über 100 Mill.DM gekauft.Diese Immobilie stand bei der Landesbank mit 65 Mill.DM und bei der damaligen Berlin Hyp mit 125 Mill.DM in den Büchern.Zu den nachrangigen Gläubigern zählte das Bankhaus Löbbecke.Doch die Berliner waren auch bei dem Hamburger Fahninghaus mit dabei - Löbbecke mit 30 Mill.DM, die Berlin Hyp mit 85 Mill.DM.Für das Kurfürsteneck soll Schneider nur drei Monate vor seiner Flucht bei der Dresdner Bank rund 160 Mill.DM lockergemacht haben.Heute werfen ihm die Ermittler vor, gefälschte Unterlagen vorgelegt zu haben. Auch in den neuen Ländern war Scheider aktiv, wieder mit Unterstützung Berliner Kreditinstitute.In Leipzig gehörte ihm die halbe Innenstadt, unter anderem die Mädlerpassage.300 Mill.DM wollte er dort investieren.Für den Zentralmesseplatz in Leipzig soll Schneider ebenfalls gefälschte Unterlagen vorgelegt haben.Von der Deutschen Bau- und Bodenbank erhielt er im Juni 1991 29 Mill.DM.In der Messestadt waren wieder sowohl die Landesbank Berlin als auch Löbbecke mit von der Partie - je 17,5 Mill.DM gaben sie Schneider für die Thomashof-Bebauung.

DANIEL RHEE-PIENING

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