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Wirtschaft: "Auch C & A muss sich an die geltenden Gesetze halten"

Peter Draga ist sauer: "Für mich ist das nicht akzeptabel, wenn sich ein Unternehmen außerhalb der Gesetze stellt", sagt der Geschäftsführer des Berliner Bekleidungshauses Ebbinghaus. Der Grund für die Verärgerung liegt auf der Hand.

Peter Draga ist sauer: "Für mich ist das nicht akzeptabel, wenn sich ein Unternehmen außerhalb der Gesetze stellt", sagt der Geschäftsführer des Berliner Bekleidungshauses Ebbinghaus. Der Grund für die Verärgerung liegt auf der Hand. "Von Neujahr bis zum vergangenen Samstag haben wir mindestens ein Drittel unseres Umsatzes verloren", sagt Mittelständler Draga. Das Geld sei statt dessen in die Kassen von C & A geflossen.

Viele mittelständische Unternehmer sehen das ähnlich. Daher ist der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) auch gegen eine Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). "Das Unternehmen, das am lautesten schreit, wird den höchsten Umsatz machen", befürchtet HDE-Sprecher Hubertus Pellengahr. Seine Sorge: Die Kunden gingen dorthin, wo die größten Abschläge winken. "Kleine Geschäfte und mittelständische Unternehmen haben das Nachsehen, weil sie nicht einen solchen Wirbel veranstalten können", warnt der HDE.

Dagegen stößt die C & A-Aktion bei den Großen der Branche wie Metro oder Karstadt auf Verständnis. "Wir unterstützen Maßnahmen zur weiteren Liberalisierung", heißt es bei Karstadt. Ähnlich sieht man die Sache bei der Metro: "Wir brauchen mehr Freiheit und Liberalisierung. Nach dem Fall des Rabattgesetzes und der Zugabeverordnung sind weitere Schritte nötig", sagt ein Metro-Sprecher.

Aber auch die großen Händler sind nicht für eine uneingeschränkte Freigabe der Regeln im Handel. Sollte das Verbot von Sonderverkäufen ersatzlos gestrichen werden, drohe ein noch stärkerer Preiswettbewerb, heißt es. Außerdem müssten die Ausgaben für Werbung noch weiter steigen, weil die Unternehmen die Kunden über die Preisaktionen informieren müssten. Und drittens könnten auch die Kunden unnötig verunsichert werden, wenn eine Rabattaktion die nächste jage. Eine Sorge, die auch der HDE teilt.

Eines liegt aber allen am Herzen: "Es muss Chancengleichheit für alle geben", heißt es bei der Metro. Wenn ein Unternehmen vorprescht wie es C & A getan hat, dann haben die anderen das Nachsehen. Und das verärgert dann alle.

kwi

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