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Wirtschaft: Auch die Private Krankenversicherung hat ihre Tücken

Berlin (bir). Hiobsbotschaften für die gesetzliche Krankenversicherung veranlassen auch immer wieder Besserverdiendende über einen Wechsel zur privaten Krankenversicherung (PKV) nachzudenken.

Berlin (bir). Hiobsbotschaften für die gesetzliche Krankenversicherung veranlassen auch immer wieder Besserverdiendende über einen Wechsel zur privaten Krankenversicherung (PKV) nachzudenken. "Doch dieser Schritt will gut überlegt sein", sagt Michaela Schwabe von der Patientenberatung der Verbraucherzentrale in Berlin. Privat versichern können sich alle, die mehr als 6525 Mark brutto im Monat verdienen und mit ihrem Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze liegen.

Interessant ist ein Wechsel vor allem für junge und gesunde Menschen. Sie können zwischen 200 und 400 Mark im Monat sparen. Bei Selbstständigen ohne Arbeitgeberzuschuss ist es sogar doppelt soviel. "Ist jemand älter oder dauerhaft krank, sieht es allerdings schon ganz anders aus", sagt Michaela Schwabe. Gerade Chronisch-Kranke müssten mit einem deutlichen Risikozuschlag rechnen, wenn sie überhaupt in die Kasse aufgenommen würden. Denn anders als die gesetzlichen Krankenversicherungen können sich die Privaten Versicherer ihre Kunden aussuchen. Ansonsten gilt aldie grobe Regel: Für Männer lohnt sich ein Systemwechsel bis knapp über 40 Jahren, bei Frauen bis zum Alter von 38.

Wer wechseln kann und will, sollte aber auch an morgen und übermorgen denken. Was sich als Lediger noch rechnen mag, sieht mit zwei Kindern schon ganz anders aus. Denn anders als bei der gesetzlichen Krankenversicherung werden Kinder und eine nicht berufstätige Ehefrau nicht kostenlos mitversichert. Eine private Krankenversicherung kann in diesem Fall ziemlich teuer werden und eine Rückkehr in eine gesetzliche Kasse ist nicht einfach. Nur wer dauerhaft unter die Beitragsbemessungsgrenze fällt, weil er etwa länger arbeitslos ist, wird wieder gesetzlich krankenversichert.

Nicht vergessen sollten potenzielle Wechsler, dass auch die PKV von Kostensteigerungen im Gesundheitswesen und von einer immer älter werdenden Gesellschaft betroffen sind. Anders als in früheren Jahren haben sie jetzt aber mehr Vorsorge getroffen, um starke Beitragserhöhungen im Alter zu vermeiden. "Wir verlangen von unseren jungen Mitgliedern höhere Beiträge als nötig, um Altersrückstellungen zu bilden", sagt Christian Weber, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Privaten Krankenversicherungen. Altersbedingte Mehrausgaben sollen so gedeckt und ein Kostenanstieg im Gesundheitswesen abgefedert werden.

bir

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