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Wirtschaft: Auf die Kleinen kommt es an

Von Carsten Brönstrup Auf Deutschlands Konzerne ist kein Verlass. Zwar erholt sich die Konjunktur nach der langen Wirtschaftsflaute endlich, und die Börsianer feiern wieder Umsatz und Gewinnsprünge der Aktiengesellschaften.

Von Carsten Brönstrup

Auf Deutschlands Konzerne ist kein Verlass. Zwar erholt sich die Konjunktur nach der langen Wirtschaftsflaute endlich, und die Börsianer feiern wieder Umsatz und Gewinnsprünge der Aktiengesellschaften. Neue Arbeitsplätze für das Land springen dabei aber nicht heraus, wie eine Tagesspiegel-Umfrage zeigt: Die meisten der 30 größten im Deutschen Aktienindex Dax notierten Gesellschaften wollen vorerst keine zusätzlichen Leute einstellen. Im Gegenteil – Unternehmen aus kriselnden Sparten wie dem Tourismus oder der Bankenbranche bereiten sogar eine neue Entlassungswelle vor. Außerdem wird es wieder mehr Fusionen und Übernahmen geben – dabei gehen erfahrungsgemäß eher Arbeitsplätze verloren, als dass neue entstehen.

Doch die Großunternehmen sind nur das Aushängeschild, nicht aber die Stütze der deutschen Wirtschaft. Das ist, trotz der Rekord-Pleitewelle der letzten Jahre, immer noch der Mittelstand. Acht von zehn Erwerbstätigen arbeiten in einem Betrieb mit weniger als 500 Mitarbeitern. Wenn es ab dem Frühjahr einen spürbaren Wachstumsschub gibt, wird er am ehesten in den kleinen Unternehmen neue Jobs schaffen. Für ein besseres Klima bei den bis dato oft frustrierten Dienstleistern, Autowerkstätten oder Maschinenbauern hat die Politik mit ihren Reformen gesorgt: Die Lockerung des Kündigungsschutzes, die Steuerreform oder die Modernisierung der Handwerksordnung kommen vor allem kleineren Firmen zu Gute. Regierung und Opposition müssen hier noch mehr tun, vor allem bei den Themen Bürokratieabbau, Senkung der Arbeitskosten oder bei der Steuervereinfachung. Das Arbeitsmarkt-Problem wird im Mittelstand gelöst – oder gar nicht.

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