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Wirtschaft: auf Strategie-Suche

Einst begnügte sich Mobilcom damit, der billige Jakob unter den Telefongesellschaften zu sein. Mit agressiver Preispolitik und nicht minder herausfordernder Werbung gelang es Mobilcom-Chef Gerhard Schmid, sich schnell als einer der erfolgreichsten Newcomer auf dem Markt zu etablieren.

Einst begnügte sich Mobilcom damit, der billige Jakob unter den Telefongesellschaften zu sein. Mit agressiver Preispolitik und nicht minder herausfordernder Werbung gelang es Mobilcom-Chef Gerhard Schmid, sich schnell als einer der erfolgreichsten Newcomer auf dem Markt zu etablieren. Das hat auch die Anleger begeistert. Doch ebenso schnell wurde klar, dass mit dem Vermarkten von Telefonminuten allein langfristig kein Gewinn zu machen ist. Die Margen schrumpften, der Börsenkurs brach ein. Schmid musste den Anlegern eine neue Perspektiven eröffnen: Mobilcom investierte in Infrastruktur und setzte auf das Internet.

Das Internettochterunternehmen "freenet.de" brachte Schmid im vergangenen Jahr an die Börse. Freenet hat Erfolg mit dem gleichen Prinzip, das Mobilcom selbst groß werden ließ: Mit günstigen Tarifen lockt das Unternehmen immer mehr Leute ins Netz - und verkauft immer mehr Online-Minuten. Aber eines gelingt Schmid dabei nicht: Kunden, zumal lukrative Geschäftskunden, fest an sich zu binden.

Ende 1999 betrug die Zahl der aktiven Internet-Nutzer bei Mobilcom 820 000, nur 603 000 Telefonkunden haben einen Vertrag mit Mobilcom. Aber wer in Zukunft mit dem Internet Geld verdienen will, muss seine Kunden kennen, braucht den direkten Zugang zu ihnen, um zusätzliche Dienstleistungen anbieten zu können. Die Übernahmen in der letzten Zeit haben gezeigt, was andere Unternehmen sich ihre neuen Kunden kosten lassen. Schmid hat zwei Alternativen: Entweder Kunden hinzukaufen, indem er weitere Unternehmen übernimmt. Oder er geht auf Partnersuche.

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