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Wirtschaft: Auftragseinbruch setzt EADS unter Druck Luft- und Raumfahrtkonzern liefert weniger Airbus-Flugzeuge aus

München (nad). Die anhaltende Flaute in der Luftfahrtindustrie macht dem europäischen Luft und Raumfahrtkonzern EADS zu schaffen.

München (nad). Die anhaltende Flaute in der Luftfahrtindustrie macht dem europäischen Luft und Raumfahrtkonzern EADS zu schaffen. Der Auftragseingang sei im vergangenen Jahr um 49 Prozent auf 31 Milliarden Euro gesunken, teilte der deutsch-französisch-spanische Konzern am Montag in München mit. Der Umsatz fiel um drei Prozent auf 29,9 Milliarden Euro. „Der Umsatz spiegelt die rückläufigen Airbus-Auslieferungen und die Auswirkungen des gesunkenen US-Dollarkurses wider“, hieß es in einer Mitteilung. Bei gleich bleibendem Wechselkurs hätte der Umsatz den Angaben zufolge in Höhe des Vorjahresniveaus gelegen.

„2002 war ein schwieriges Jahr“, räumten die EADS-Chefs Rainer Hertrich und Philippe Camus ein. Dennoch habe EADS alle Finanzziele erreicht oder übertroffen. Mit den eingeleiteten Kostensparprogrammen wolle der Konzern weiter solide Gewinne erwirtschaften. Zufrieden zeigte sich EADS mit dem Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit). Es liege wie geplant bei mehr als 1,4 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte EADS ein Ebit von knapp 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Die Rüstungssparte kehrte im vergangenen Jahr wieder in die Gewinnzone zurück, die krisengeschüttelte Raumfahrtsparte steckt dagegen nach wie vor in den roten Zahlen. Der Auftragseingang in der Raumfahrt ist EADS zufolge durch das Geschäft mit militärischen Trägerraketen und dem spanischen Telekommunikations-Satelliten „Amazonas“ jedoch wieder stark angestiegen. Hertrich und Camus betonten, dass trotz eines schwachen Marktes für Zivilflugzeuge und der verzögerten Auftragsbestätigung für das militärische Transportflugzeug A400M die Bestellsumme höher ausfiel als die Umsatzsumme. „Der Auftragsbestand des Gesamtkonzerns von 168,3 Milliarden Euro entspricht weiterhin einem Umsatz von mehr als fünf Jahren“, hieß es.

Wie Hertrich dem Tagesspiegel kürzlich sagte, erwartet EADS, dass der Vertrag mit der Bundesregierung über die Lieferung von 60 Militärtransportern bis Anfang April unterzeichnet wird. Beim Flugzeugbauer Airbus, an dem EADS mit 80 Prozent beteiligt ist, brach der Auftragseingang um 61 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro ein. Statt der 274 im Jahr 2001 bestellten Super-Jumbos A380 wurden 2002 nur noch 233 Flugzeuge bei Airbus in Auftrag gegeben.

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