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Wirtschaft: Aus dem Beobachter wird ein Berater

BERLIN .Nicht nur in Frankfurter Finanzkreisen ist sein Name ein Begriff.

BERLIN .Nicht nur in Frankfurter Finanzkreisen ist sein Name ein Begriff.Wann immer es um eine Bewertung der Politik der Deutschen Bundesbank geht, gehört seine Stimme dazu.Wer wissen will, warum geldpolitische Entscheidungen getroffen werden, findet bei Hermann Remsperger eine plausible Erklärung.Seit rund zwanzig Jahren analysiert der Chefvolkswirt der BHF-Bank die Arbeit der Währungshüter.Geldpolitischen Fragestellungen hat der 48jährige Volkswirt einen Großteil seiner theoretischen Arbeiten gewidmet.Nahezu zeitgleich zu seinem Eintritt in die BHF-Bank 1979 nahm Remsperger eine Honorarprofessur an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt an.Mit Akribie vermittelt er die Inhalte der Monats- und Geschäftsberichte der Bundesbank, erläutert die geldpolitischen Strategien.

In der Nähe von Frankfurt geboren und aufgewachsen, studierte Remsperger Volkswirtschaft und blieb im Anschluß als wissenschaftlicher Assistent fünf Jahre an der Uni.Seine Doktorarbeit widmete er der "Regelgebundenen Geld- und Finanzpolitik".Nach fünf Jahren im Hause der BHF-Bank übernahm er die Leitung der volkswirtschaftlichen Abteilung und nahm seither in den "blauen Briefen" - dem Wirtschaftsdienst - der Bank regelmäßig zu Fragen der Konjunktur, der Währung und der Zinsen Stellung.Außerdem wirkt er als Mitglied im Ausschuß für Wirtschafts- und Währungspolitik beim Bundesverband deutscher Banken, im Vorstand der Akademie für Welthandel und im Forschungsbeirat des Center for Financial Studies mit.Es war zwar naheliegend, doch der Ruf zur Bundesbank, wo er am 1.September als Chefvolkswirt die Nachfolge von Otmar Issing antreten wird, kam gleichwohl überraschend.Dabei ist Remsperger als unabhängiger Volkswirt der stabilitätsorientierten Schule für das Amt zweifellos geeignet.Als Berater des Bundesbankpräsidenten, der im Rat der Europäischen Zentralbank vertreten ist, wird der Hesse auf Glaubwürdigkeit und Kontinuität drängen.Eine Selbstverständlichkeit, daß die Geldmengensteuerung für ihn auch weiterhin eine zentrale Stellung einnehmen wird.Nach der Anhörung durch den Zentralbankrat am vergangenen Donnerstag ist die offizielle Ernennung durch den Bundespräsidenten nur noch eine Formalie.Mit Remsperger und Finanz-Staatssekretär Jürgen Stark, der für Bundesbank-Vize Wilhelm Gaddum kommt, ist die Bundesbankspitze komplett.

MARTINA OHM

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