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Ausfuhren: Deutschland wird 2006 Exportweltmeister

Nach neuen Rekordwerten hat Deutschland auch 2006 gute Chancen auf den Titel des Exportweltmeisters. Im November 2005 knackten die deutschen Ausfuhren erstmals die Marke von 70 Milliarden Euro.

Wiesbaden - Nach Angaben des Statistische Bundesamts übertrafen die Exporte mit einem Warenwert von 71,6 Milliarden Euro den Vorjahresmonat um 7,7 Prozent, die Importe lagen mit 58,3 Milliarden Euro um 6,6 Prozent höher. Die Auslandsnachfrage wird nach Einschätzung von Ökonomen auch im neuen Jahr eine wichtige Antriebskraft für die deutsche Wirtschaft bleiben. Die Exportfirmen profitierten vom Weltwirtschaftswachstum, dem günstigen Wechselkurs und den fallenden Lohnstückkosten, schreibt die Commerzbank.

«Deutschland befindet sich in einer guten Position, um 2006 den Titel eines Weltmeisters im Warenexport zu behalten», sagte Volkswirt Alexander Koch von der HypoVereinsbank. Die Exportindustrie lege im Vergleich zu anderen Industrieländern überdurchschnittlich stark in den Ölländern zu, die ihre «Petro-Dollars» zum Teil in deutsche Waren und Güter steckten. In den ersten elf Monaten 2005 exportierte Deutschland Waren im Wert von 719,7 Milliarden Euro - das waren 48 Milliarden Euro mehr als von Januar bis November 2004. Die Exportindustrie hat im Gesamtjahr 2005 den Rekordwert des Vorjahres von 731 Milliarden Euro voraussichtlich um acht bis neun Prozent übertroffen.

Zum Jahresende 2005 hin hat die Dynamik des Exports aber etwas nachgelassen. «Der Außenhandel dürfte im Schlussquartal kaum zum Anstieg des Wirtschaftswachstums um 0,3 Prozent beigetragen haben», sagte Ralph Solveen von der Commerzbank. Bereinigt um die üblichen jahreszeitlichen Schwankungen gingen die Exporte im November um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat Oktober zurück, während die Importe um 4,0 Prozent sanken. Darin sehen die Volkswirte aber nur eine vorübergehende Korrektur nach den vorher starken Export-Zuwächsen von bis zu 13 Prozent in den Sommermonaten.

Die Außenhandelsbilanz - der Saldo von Exporten und Importen - schloss in den ersten elf Monaten mit 151,3 Milliarden Euro ab. Im Vorjahreszeitraum hatte der Überschuss bei 145,2 Milliarden Euro gelegen. Wichtigste Wachstumsregionen waren auch im November die Länder außerhalb der Europäischen Union. Die Exporte dorthin kletterten um 12,6 Prozent. Immer mehr Bedeutung erhalten die Erdöl exportierenden Länder und Russland. Größter Handelspartner für Deutschland bleiben aber die EU-Länder. Dorthin gingen im November Waren im Wert von 46,4 Milliarden Euro, das waren 5,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. (tso/dpa)

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