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Ausgleichszahlung: GM droht Klage für geplatzten Opel-Deal

Die russische Sberbank galt als sicherer Kandidat für die Opel-Übernahme. Nun fordert das Unternehmen Ausgleichszahlungen vom amerikanischen Automobilkonzern GM.

Wegen des abgeblasenen Opel-Verkaufs muss der Mutterkonzern General Motors (GM) womöglich Schadenersatz zahlen. Die als Käufer leer ausgegangene russische Sberbank  verhandelt mit dem US-Autobauer über eine Rückerstattung ihrer Kosten. "Wir sind in Gesprächen mit dem Unternehmen", sagte Sberbank-Chef German Gref dem russischen Nachrichtensender Vesti 24, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtete. "Wir haben unsere Kosten formuliert und Vorschläge für eine freiwillige Entschädigung vorgelegt." Sollten diese nicht akzeptiert werden, werde Sberbank die Ausgleichszahlung vor Gericht durchsetzen, erläuterte der Manager. 

Die Sberbank wollte Opel gemeinsam mit dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna übernehmen, das Konsortium galt als Favorit für den Zuschlag. Doch Anfang November beendete der GM-Verwaltungsrat nach monatelangen Gesprächen überraschend den Verkaufsprozess. Der angeschlagene Mutterkonzern sieht sich wieder stark genug, Opel in Eigenregie zu sanieren. Mit dem Richtungswechsel hatte GM auch Bundeskanzlerin Angela Merkel brüskiert, die sich für einen Verkauf an Magna/Sberbank starkgemacht hatte. Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin hatte den USA einen "höhnischen" Umgang mit ihren europäischen Partnern vorgeworfen. Ein Ausbau des Geschäfts in Russland gemeinsam mit dortigen Autokonzernen war ein wichtiger Teil des Magna-Plans für Opel.

Den Sanierungsplan für Opel will GM im Januar vorstellen. Durch die Verzögerung der Restrukturierung hat der Rüsselsheimer Autobauer nach Angaben von Betriebsratschef Klaus Franz bislang bereits 700 bis 900 Millionen Euro verloren.  

Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters

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