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Wirtschaft: Ausländische Arbeitskräfte: DIW will Quoten für Einwanderer nach EU-Osterweiterung

Nach der Aufnahme osteuropäischer Staaten in die Europäische Union (EU) sollte es in Deutschland zunächst Quotenregelungen für die Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte geben. Denn noch immer sei fraglich, wie viele Menschen in den Westen kommen würden, befindet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie.

Nach der Aufnahme osteuropäischer Staaten in die Europäische Union (EU) sollte es in Deutschland zunächst Quotenregelungen für die Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte geben. Denn noch immer sei fraglich, wie viele Menschen in den Westen kommen würden, befindet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Die Quote solle zunächst bei 100 000 Arbeitserlaubnissen liegen. Dies solle jedoch nur eine Absicherung gegen einen zu starken Zustrom von Arbeitswilligen sein, schlagen die Ökonomen vor.

Grundsätzlich rechnet das DIW mit positiven Folgen einer Öffnung von Grenze und Arbeitsmarkt. Einkommen und Beschäftigung hier zu Lande würden steigen. Dagegen drohten Deutschland Wohlfahrtsverluste, wenn es die derzeit bestehenden hohen Hürden für eine Arbeitsaufnahme aufrecht erhalte. Das DIW rechnet mit einer Zuwanderung von jährlich rund 300 000 Menschen, von denen allerdings nur ein Drittel arbeiten wolle. Dies werde jedoch nur in dem unwahrscheinlichen Fall stattfinden, wenn bereits ab 2002 für die Bürger von zehn Beitrittsländern Freizügigkeit gelte. Obwohl vorerst nur drei oder vier Länder beitreten werden, plädiert das DIW dennoch für die Quote von 100 000 Arbeitserlaubnissen. Zu niedrig angesetzte Kontingente brächten Einkommenseinbußen für die deutsche Volkswirtschaft.

Die Befürchtung, dass es zu einer massiven Zuwanderung in die ostdeutschen Grenzregionen kommen werde, sei nicht realistisch. Vielmehr sei wahrscheinlich, dass die Menschen nach Süddeutschland wanderten, weil dort die Arbeitsmärkte aufnahmefähiger seien als in den strukturschwachen neuen Bundesländern. Eine Verschiebung des Beitrittstermins auf das Jahr 2005 oder 2010 lehnt das DIW ab. Das Wanderungspotenzial werde damit nur um wenige tausend Personen abnehmen, schreiben die Wirtschaftsforscher.

Unterdessen verharrt die Arbeitslosigkeit in den Teilnehmerländern der Währungsunion auf dem Stand von 8,3 Prozent. Der Juni-Stand sei gegenüber dem Mai unverändert geblieben, teilte Eurostat, das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften, am Mittwoch in Luxemburg mit. Im Juni 2000 hatte die Rate allerdings noch bei 8,9 Prozent gelegen. Auch in der gesamten Europäische Union herrschte im Juni Stagnation - dort waren 7,6 Prozent der Erwerbsbevölkerung arbeitslos. Vor einem Jahr hatte die Quote bei 8,2 Prozent gelegen. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten verzeichneten Luxemburg mit 2,4 Prozent, Irland mit 3,8 Prozent, Österreich mit 3,8 Prozent und Portugal mit vier Prozent. Spanien hatte mit 12,8 Prozent weiter die höchste Rate. Die deutlichsten relativen Rückgängen binnen Jahresfrist stellte Eurostat in Schweden und Frankreich fest.

brö

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