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Wirtschaft: Außerplanmäßiger Sparkurs bei der Bahn

Von Bernd Hops Die Bahn will 100 Millionen Euro sparen, und zwar flott. Bis zum Jahresende soll das Geld zusammenkommen.

Von Bernd Hops

Die Bahn will 100 Millionen Euro sparen, und zwar flott. Bis zum Jahresende soll das Geld zusammenkommen. Damit will der Konzern den Geschäftseinbruch in den ersten Monaten ausgleichen. Das ist viel Geld. Die gute Nachricht für die Bahnkunden ist: Sie sollen nicht merken, dass noch mehr gespart wird bei der Bahn. Die Schalter sollen so besetzt bleiben wie bisher, die Züge fahren genau so oft und werden genau so oft gereinigt wie bisher.

Aber ITProjekte sollen verschoben werden. Welche sollen das sein? Normalerweise geht man davon aus, dass Unternehmen nicht aus Spaß eine neue Software installieren, sondern weil sie sie brauchen. Zum Beispiel, weil sie Projekte realisieren, die ihre Effizienz steigern. Ist das bei der Bahn anders? Außerdem: Aufgeschobene Kosten kommen irgendwann wieder auf die Liste. Eine „nachhaltige“ Senkung ihrer Kosten, wie sie die Bahn verspricht, ist dadurch also kaum möglich. Außerdem will der Konzern weniger Unternehmensberater einsetzen. Durch die Berater soll eigentlich langfristig die Effizienz gesteigert werden. Nun hatte man bisher nicht immer das Gefühl, dass die Bahn bei ihren Aktivitäten gut beraten war. Aber sollte sie deshalb auf wirklich guten Rat verzichten? Und: Die Bahn wird in den nächsten Wochen mit ihren Lieferanten sprechen und über Rabatte verhandeln. Bloß bei Siemens oder Bombardier zum Beispiel weiß man noch nichts davon, dass der Kunde die Preise drücken will.

Solche Aktionen aber haben bisher noch immer dazu geführt, dass die Kunden sie am Ende doch bemerkt haben: weil die Lokomotiven nicht mehr richtig gewartet wurden, weil die Waggontechnik nicht ausgereift war, weil die Elektronik schlapp machte.

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