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Auszubildene gesucht: Freie Stellen bei jeder vierten Handwerksfirma

Umfrage: Betriebe in Berlin und Brandenburg suchen händeringend Fachkräfte und Auszubildende.

Berlin - Die Handwerksbetriebe in Berlin und Brandenburg suchen händeringend Personal. Jede vierte Firma hat derzeit offene Stellen zu besetzen, es fehlen vor allem Fachleute und fähige Auszubildende. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen, repräsentativen Umfrage vierer Handwerkskammern aus der Region unter 1 500 Unternehmen, die die Organisationen am Mittwoch in Berlin vorstellten. Gutes Personal werde vor allem auf dem Bau und und bei den Zulieferern für die Industrie gesucht, sagte Wolfgang König, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam. Zudem haben eher große Betriebe Probleme bei der Suche.

Vor allem im Kammerbezirk Frankfurt an der Oder gibt es Engpässe, dort sucht jede dritte Firma nach dem richtigen Personal. Im Raum Cottbus ist es jeder vierte Betrieb, in Berlin und Potsdam etwa jeder fünfte. Zur Begründung führten die meisten befragten Handwerksmeister an, die Bewerber hätten nicht die gewünschte Qualifizierung. Oft, vor allem auf dem Land, gebe es auch gar keine Interessenten – hier sei die demografische Entwicklung bereits deutlich zu spüren.

In den kommenden Monaten dürfte sich das Problem des Personalmangels vor allem in der Hauptstadt noch verschärfen: 18 Prozent der Berliner Firmen planen, neue Leute einzustellen. In Brandenburg gibt es dagegen mehr Firmen, die Personal abbauen wollen als solche, die neue Leute suchen. Die große Mehrheit der Unternehmen will bei der Belegschaft allerdings derzeit nichts ändern.

Spiegelbildlich zur Lage auf dem Arbeitsmarkt sieht das Handwerk die Situation rund um die Ausbildung. Nahezu jedes zweite Unternehmen klagt über ausbleibende Erfolge bei der Suche nach Lehrlingen. „In allen Ausbildungsberufen gibt es noch Angebote“, berichtete Wolfgang Zithler von der Handwerkskammer Frankfurt an der Oder. Gewerke rund um die Gesundheitsbranche hätten dabei noch am wenigsten Probleme. Die Betriebe müssten sich intensiv um fähige Bewerber bemühen.

Mit der Geschäftslage sind die meisten Firmen derzeit zufrieden, nur ein Fünftel in der Region hält sie für schlecht. „Die Finanzkrise ist für das Handwerk Geschichte“, sagte Jürgen Wittke, Chef der Handwerkskammer Berlin. Für das zweite Halbjahr gehen 18 Prozent von einer Verbesserung der Situation aus, 25 Prozent erwarten weniger Verkäufe. Auch hier herrscht bei Bau- und Ausbauspezialisten die beste Stimmung, während in den Bereichen Nahrungsmittel und Gesundheit der Pessimismus am größten ist.

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